Die unerschrockenen Zwei

Vier Jahre nach ihrem Debüt-Album „Mighty Folk“ legt das Duo „Stout“ ihre zweite CD mit dem Titel „Undaunted“ (unerschrocken, unverzagt) vor. Das dunkle Cover könnte jemanden, der Stout noch nicht kennt, zu der Ansicht verleiten, es handele sich um ein Black Metal-Album. Doch Musiker dieser Stilrichtung lächeln nicht – so wie Mario Kuzyna und Simon Scherer es auf dem Cover und den Bildern auf den Innenseiten tun.

Dass dies keine aufgesetzte Fröhlichkeit ist, wird deutlich, wenn man beispielsweise Stouts Interpretation von „The Star of the County Down“ hört: Aus der ruhigen Ballade haben die beiden Musiker einen fetzigen Song gemacht, der zum (Mit-) Singen und -Klatschen einlädt.

Gleiches gilt für „Holy Ground“, Besuchern eines Stout-Konzerts möglicherweise eher als „Fine Girl Ye Are“ bekannt, jenem Refrain, den das Publikum laut mit zu Schmettern gebeten wird. „Cad É Sin Don Te Sin“ ist nicht ganz so Rhythmusbetont, dafür komplett in Irisch gesungen.

Der mit zahlreichen Gastmusikern eingespielte Klassiker „Whiskey in the Jar“, mit dem Irish Folk-Bands für gewöhnlich ihr Publikum zum Klatschen animieren, kommt dagegen ruhig und fast schon getragen daher. Beim ersten Hören sicherlich ungewohnt, lädt die Fassung von Stout dazu ein, (vielleicht erstmalig) auf den Text zu achten.

Ebenfalls hörenswert ist die Stoutsche Version von „The Town I loved so well“ über den blutigen Nordirlandkonflikt in den 1970er bis 1990er Jahren.

Alles in allem haben Mario und Simon mit „Undaunted“ ein Album abgeliefert, das man jedem Irish Folk-Fan nur ans Herz legen kann. „Undaunted“ kostet 15 Euro zzgl. Versand und kann direkt über die Homepage von Stout bestellt werden.

Detlef

Béa ist wieder da

Im Juni letzten Jahres gaben die Musiker von Crosswind auf ihrem Konzert im „Coachhaus“ in Rheinbach bekannt, dass sie in den kommenden Monaten häufiger ohne Béa(trice Wissing) auftreten werden – aus einem durchaus erfreulichen Grund: Béa war schwanger 🙂

Mittlerweile hat sie ihren Sohn zur Welt gebracht, Mutter und Kind sind wohlauf – auch dem Vater soll es gut gehen 😉 – und so kehrte Béa Anfang des Monats auf die Bühne zurück – allerdings nicht mit Crosswind. Am 8. Juni trat die Gruppe „Triplet“ im Kölner „Café Lichtung“ auf. Triplet, das sind Mario Kuzyna (der ebenfalls bei Crosswind spielt), Simon Scherer (der gemeinsam mit Mario auch das Irish Folk-Duo „Stout“ bildet) und eben BéatriceWissing.

Über zwei Stunden entführten die drei Musiker ihre Zuhörer nach Irland, aber auch in die USA oder die Karpaten. Béas Sohn war übrigens „mit dabei“ und wurde während des Konzerts von einer guten Freundin von Béa betreut.

Ich freue mich schon auf das nächste Crosswind-Konzert mit Béatrice. In diesem Sinne:

Herzlich willkommen zurück, Béa!

Detlef

Sebastian Landwehr: Der rote Faden

Bisher kannte ich Sebastian Landwehr als Mitglied der Irish Folk-Band „Crosswind“ , deren musikalisches Profil er mit seinem virtuosen Gitarrenspiel und seiner markanten Stimme entscheidend mitprägt.

Mit seinem ersten Solo-Album zeigt der Bonner Künstler nun eine ganz  neue – und mir bisher unbekannte – Facette seines Könnens.

Die Suche nach dem eigenen Lebensweg, dem Loslassen von alten Dingen und dem Entdecken von Neuem zieht sich wie ein „roter Faden“ durch alle Stücke – und gab dem Album seinen Namen. Bis auf eine Ausnahme stammen alle Texte und Arrangements von Sebastian selbst. Obwohl die meisten Stücke einen leichten melancholischen Grundton haben, machen sie dennoch Mut, seinen Weg zu finden und ihn konsequent zu gehen.

Die „Kollegen“ von Crosswind (Béa, Mario und Stefan) sowie weitere Freunde wie Simon Scherer vom Duo „Stout“ haben Sebastian tatkräftig unterstützt. Herausgekommen ist ein Album mit durchaus eingängigen Melodien. Die Tiefe der Lieder erschliesst sich allerdings erst, wenn man sich die Stücke bewusst anhört – am Besten mit dem künstlerisch ansprechend gestalteten Booklet in der Hand, das alle Texte enthält.

Erhältlich ist das Album als Download in diversen Streaming-Portalen. Wer lieber etwas „Handfestes“ haben möchte, kann die CD für 15 Euro zzgl. 2 Euro Versand direkt auf der Homepage des  Künstlers bestellen: http://www.sebastianlandwehr-music.de und dort „Musik“ anklicken.

Wer anspruchsvolle deutsche Liedtexte zu schätzen weiss, der wird an diesesm Erstlingswerk gewiss lange seine Freude haben.

Detlef