Er fährt tatsächlich nicht …

(Nachtrag zum Post vom 28. August 2021)

Am 13.09.2021  (also gerade einmal zwei Monate nach meiner E-Mail …) erhielt ich dann doch noch eine Antwort vom Fahrkartenservice, die meiner Meinung nach ein weiteres Beispiel für die Arroganz und Inkompetenz viel zu vieler Bahn-Mitarbeiter ist …

Sehr geehrter Herr Kleiss,

vielen Dank für Ihre E-Mail und entschuldigen Sie bitte, dass wir Ihnen erst jetzt antworten können.

Die von Ihnen genannte Verbindung findet so nicht mehr statt. Dem Anhang können Sie einen alternativ Vorschlag entnehmen.

Zwischen dem Kauf der Fahrkarte und dem Tag Ihrer Reise können sich Änderungen des Fahrplans ergeben – zum Beispiel wegen Bauarbeiten oder weil wir Züge anders zusammenstellen müssen.

Das  muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen  – um sich dann die Haare zu raufen ob solch einer Arroganz gegenüber dem Kunden! Es kann also passieren, dass ich eine Fahrkarte für einen durchgehenden Zug kaufe, weil ich z. B. aufgrund einer Gehbehinderung möglichst selten umsteigen möchte. Am Reisetag stehe ich auf dem Bahnsteig und warte vergeblich, dass mein Zug  angzeigt wird. Der angesprochene DB-Mitarbeiter bei der Zugabfertigung verweist einen schmallippig an den „Service Point“, wo einem angeboten wird, einen anderen Zug zu nehmen, selbstverständlich OHNE Platzreservierung, dafür mit Umsteigen. Auf die Frage, warum man die betroffenen Fahrgäste nicht per E-Mail informiert hat (bei einer online-Buchung bzw. bei Verwendung einer Bahn-Card gebe ich ja meine E-Mail-Adresse an), bekam ich mehr als einmal zu hören, wenn man das machen würde, könnte man den Bahnverkehr wegen Personalmangels direkt einstellen …

Bei einer zu erwartenden Verspätung von weniger als 20 Minuten am Zielort, wird die Zugbindung Ihrer Fahrkarte nicht aufgehoben. Zusätzlich ungeplante Umstiege berechtigen nicht zum Rücktritt von der Reise bzw. Änderung der gebuchten Reiseverbindung.

Wie ich diese Umstiege dann bewältige, ist natürlich nicht das Problem der DB AG! Immer wieder toll zu sehen, wie sich die Schar von Fahrgästen hektisch in Bewegung setzt, wenn am S-Bahnsteig 11 die  Lautsprecherdurchsage kommt, dass die S13 heute abweichend auf Gleis 4 verkehrt – vor allem dann, wenn die S-Bahn bereits auf Gleis 4 einfährt …

Bei einer zu erwartenden Verspätung von mindestens 20 Minuten am Zielort, ist die Zugbindung Ihrer Fahrkarte ohne besondere Bescheinigung aufgehoben und kann für eine alternative Reiseverbindung genutzt werden. Der Erwerb einer neuen Fahrkarte für die alternative Reiseverbindung ist nicht notwendig. Bitte prüfen Sie kurz vor der Fahrt noch einmal Ihre gebuchte Verbindung, damit Sie rechtzeitig auf andere Züge ausweichen können.

Auch hier lädt man die Verantwortung ganz simpel auf den ZAHLENDEN Kunden ab: „Bitte prüfen SIE kurz vor der Fahrt …“

Bei den folgenden Änderungen im Fernverkehr können Sie auch von der Reise zurücktreten und wir erstatten Ihnen selbstverständlich den Fahrpreis ohne Abzüge.

Na, das ist doch mal ein tolles Entgegenkommen: Die DB AG verzichtet tatsächlich auf die Bearbeitungsgebühr, wenn der Fahrgast aus Gründen, die die Bahn zu verantworten hat, seine Fahrt nicht antreten will bzw kann. Bravo! Toll! Danke, liebe Bahn! …

– geänderte Abfahrtszeiten, aus denen eine verspätete Ankunft am Zielort von mindestens 20 Minuten entsteht
– Änderung der Produktklasse (z. B. IC statt I CE) und/oder Ausfall der 1. Wagenklasse

Wir hoffen, Sie bald wieder an Bord unserer Züge begrüßen zu können.

Helfen Sie uns unser Angebot und unseren Service weiter zu verbessern. Beantworten Sie dazu bitte nachfolgende Fragen unter Umfrage bahn.de. Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Team von www.bahn.de

Immerhin bezog sich der Alternativ-Vorschlag auf den richtigen Tag – allerdings mit Umsteigen …

Detlef