Catweazle Reloaded

Anfang der 1970er Jahre erschien eine schrullige  Gestalt auf Deutschlands Fernsehschirmen, gekleidet in eine zerschlissene, braune Kutte, mit  wild wuchernden Haaren und einem Ziegenbart: Catweazle, der Zauberer. Auf der Flucht vor den Normannen hatte er – wie so oft – den falschen Zauberspruch aufgesagt, und ist in unserer  Gegenwart gelandet.

Cover der ersten Staffel

Gemeinsam mit seiner „Vertrauten“, der Kröte Kühlwalda, stolpert er durch die für ihn unbegreifliche Welt, in der die Menschen die Sonne in durchsichtigen Flaschen eingefangen haben, über weite Entfernungen mittels „sprechender Knochen“ kommunizieren  und im Bauch gezähmter kleiner „Eisendrachen“ reisen …

In zwei Staffeln zu je 13 Folgen spielte der Brite Geoffrey Bayldon den linkischen aber dennoch liebenswerten Magiers. Am Ende der ersten Staffel kann Catweazle kurzfristig in seine Zeit zurück-kehren, wird aber wieder in unsere Gegenwart geschleudert – wieder mal falscher Zauberspruch!

Die letzte Folge der zweiten Staffel lässt offen, ob es Catweazle letztendlich doch die Rückkehr in seine Zeit gelang. Die Voraussetzung für weitere Staffeln war also gegeben. Es gab wohl auch Pläne dafür, die aber nie realisiert wurden. In der vor einigen Jahren erschienenen, liebevoll gestalteten Edition der beiden Staffeln wird u. a. auch darauf eingegangen und jede Folge wird mit Produktionsnotizen, Erstausstrahlung etc. beschrieben.

Mit dem Tod Bayldons 2017 waren die Planungen für eine Fortführung oder ein „Remake“ Makulatur. Denn wer sollte Catweazle nur annähernd so überzeugend spielen können, wie Bayldon?  Ja, wer wohl …

„Oh nein! Bitte nicht!“ war  mein erster Gedanke, als ich erfuhr, dass Otto Waalkes die Hauptrolle in einer deutschen (!) Neuverfilmung spielen würde. Ich befürchtete einen Catweazle, der lediglich  als Transportmittel für Ottos Blödeleien dienen würde!

Ich muss jedoch gestehen, schon der erste Trailer liess meine Bedenken wie das berühmte Kartenhaus zusammenfallen und Andrea und ich beschlossen „Den sehen wir uns an!“ Im Troisdorfer Cineplex  lief der Film leider schon nicht mehr, doch das „Drehwerk 17/19“ in Wachtberg hatte ihn noch im Programm. Anstatt unserer Lieblings-Irish-Folk-Band zu applaudieren (die häufiger im Drehwerk auftritt), lachten wir also diesmal dort über die Fettnäpfchen, in die Catweazle immer wieder tappte und zitterten mit ihm, ob die Rückkehr in seine Zeit gelingen würde. Denn dazu brauchte er seinen Zauberstab, der ihm durch einen dummen Zufall abhanden gekommen war und der sich nun im Besitz einer bösen Hexe – ach nee: einer hinterhältigen Mitarbeiterin eines Auktionshauses befand. Oder war es doch eine Hexe?

Nach dem Kino gönnten wir uns dann bei schönem Wetter noch einen Imbiss auf der Terrasse, bevor es dann wieder Richtung Spich ging – ein gelungener Sonntag 🙂

Detlef

 

 

Kienzle hat ausgefragt

Dienstagabend, 21:00 Uhr war mein Fernseher in der Zeit von ca. 1995 bis zum Jahresende 2000 mit fast 100%iger Sicherheit eingeschaltet. Denn dann lief im ZDF „Frontal“ , ein Politmagazin,bei dem – damals noch ungewohnt – zwei Moderatoren durch die Sendung führten. Da war zum einen der glatzköpfige und eher konservative Bodo Hauser, zum anderen der schnauzbärtige, progressiv eingestellte Ulrich Kienzle.

Der Dialog zwischen den Beiden zum Ende jeder Sendung ist legendär und wurde damals schnell zum geflügelten Wort:

Hauser: „Noch Fragen, Kienzle?“
Kienzle: „Ja, Hauser …“
es folgte ein verbaler Schlagabtausch zwischen den Beiden zu einem aktuellen Thema. Beendet wurde er in der Regel durch
Hauser: „Na dann – guten Abend!“

Die Pensionierung Kienzles Ende 2000 bedeutete gleichzeitig auch das Ende von „Frontal“. Das neue Format „Frontal 21“ mit Theo Koll konnte nie an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Der frühe Tod Bodo Hausers im Jahr 2004 machte die Hoffnungen vieler Frontal-Fans auf eine Neuauflage der Sendung zunichte.

Nun starb auch Ulrich Kienzle am 16. April mit 83 Jahren in Wiesbaden.

Detlef

Airwolf fliegt nicht mehr

Seine erste Hauptrolle hatte Jan-Michael Vincent 1973 in dem Walt Disney-Film „Big Boy – Der aus dem Dschungel kam„. Danach stieg seine Popularität rasch an und so erhielt er 1984 das Angebot, die Hauptrolle in der Serie „Airwolf“ zu übernehmen.

Die Rolle des smarten Testpiloten Stringfellow Hawke (in der deutschen Synchronisation wurde daraus – warum auch immer – Huckleberry Hawke)  war Jan-Michael auf den Leib geschrieben. Im Auftrag einer stets nur  „Firma“ genannten Geheimorganisation flogen Hawke und Dominic Santini (Ernest Borgnine) den Super-Hubschrauber „Airwolf“ in immer abenteuerlicheren Einsätzen.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Folge „Im Dunkel der Nacht“: Ein US-amerikanischer Geheimagent, der jahrzehntelang als „Schläfer“ in der Sowjetunion gelebt und sich nun durch einen wichtigen Einsatz selbst enttarnt hat, soll ausgeflogen werden Er weigert sich jedoch, Frau und Tochter zurück zu lassen. Um das zusätzliche Gewicht tragen zu können, muss Hawke die Waffensysteme von „Airwolf“ abrüsten – was in der kurz darauf beginnendnen Verfolgungsjagd durch sowjetische Einheiten beinahe fatale Folgen hat …

In Hawkes Blockhaus mitten in der Wildnis angekommen, macht die Tochter des Geheimagenten ihrem Vater schwere Vorwürfe, dass er seine Heimat an die USA verraten hätte. Darauf hin stimmt Hawke zum Erstaunen der Tochter auf seinem Cello das russische Volkslied „Poljuschko Polje“ an. Ergriffen beginnt die junge Frau, den Text zu singen … Mir kommen immer wieder die Tränen, wenn ich diese Szene sehe oder dieses Lied höre.

Für Jan-Michael Vincent erwies sich „Airwolf“  im nachhinein als Fluch: Er verkraftete den plötzlichen Ruhm ebenso wenig, wie sein sinkende Popularität nach Beendigung der Serie. Er erhielt fast nur noch Rollen in B-Movies, begann zu Trinken, hatte einen Autounfall, bei dem er schwer an der Wirbelsäule verletzt .wurde.  Aufgrund einer Erkrankung der Blutgefässe musste ihm ein Bein amputiert werden.

Wie erst jetzt bekannt wurde, starb Jan-Michael Vicnent bereits am 10. Februar im Alter von 73 Jahren. Airwolf wird sich nie wieder in die Lüfte erheben …

Detlef

Goodbye, Major Healey

Er war immer – und meist vergeblich – auf der Suche nach dem weiblichen Geschlecht, er war der beste Freund von Major Nelson und er wusste als Einziger neben ihrem „Meister“ Tony selbst, dass Jeannie keine „normale“ Frau war, sondern ein weiblicher Djinn – Major Roger Healey, dargestellt von Bill Daily.

In fast allen Folgen von „Bezaubernde Jeannie“ spielte er mit – für ihn die Rolle seines Lebens.

Am 4. September starb Bill, wenige Tage nach seinem 91. Geburtstag in Santa Fe. Ruhe in Frieden.

Detlef

Leutnant de Monti hat abgemustert

Als Käpt’n Blaubär flunkerte er, dass sich die Balken bogen, als Johann chauffierte er Graf Yoster  von Schloss zu Schloss und in Airwolf war er die deutsche Stimme von Dominic Santini-Darsteller Ernest Borgnine.

Für mich war er jedoch vor allem der einem Flirt mit hübschen Raumkadettinnen nie abgeneigte Mario de Monti,, Waffenoffizier des schnellen Raumkreuzers Orion VII aus der Serie „Raumpatrouille“: Wolfgang Völz. Am 2. Mai ist er im Alter von 88 Jahren gestorben. Leutnant de Monti hat den Waffenleitstand verlassen …

Detlef

 

Ein Lordchen sagt Tschüssikowski

Von wegen „Alles neu macht der Mai“ – nach Lukas Ammann und Geoffrey Bayldon hat am 23. Mai mit Roger Moore nun ein weiterer Schauspieler aus meiner Jugendzeit sein „letztes Engagement“ angetreten …

Neben der Rolle des „Geheimagenten Ihrer Majestät“ in insgesamt sieben James Bond-Filmen erreichte Moore insbesondere in den 1970er Jahren als Lord Brett Sinclair in der Fernsehserie „The Persuaders“ eine hohe Popularität. Während sie in den USA floppte, errang  sie insbesondere in den deutschsprachigen Ländern als „Die 2″ Kultstatus.

Grossen Anteil daran hatte vor allem Rainer Brandt, der die Synchronbücher schrieb – und die oft drögen Texte des Originals durch humorvolle Wortspiele ersetzte, die teilweise zu „geflügelten Worten“ wurden, z. B. „Sleep well in your klapperig Bettgestell!“, bei den Episodentiteln übersetzte er „Someone Like Me“ mit „Das doppelte Lordchen“ und aus „Chain of Events“ wurde „Der Mann mit dem Köfferchen“.

Unter anderem aufgrund des Misserfolgs in den Vereinigten Staaten und Grossbritannien war bereits nach 24 Folgen Schluss. Für „ihre Lurchschaft Brett Sinclair“ hiess es „Tschüssikowski“ – damals vom ZDF, jetzt von der „Bühne des Lebens“ …

Detlef

 

Salmay, Dalmay, Adomay!

„Und schon wieder einer …“ war mein erster Gedanke, als ich vom Tod Geoffrey Bayldons am 10. Mai erfuhr. Ebenso wie der kürzlich verstorbene Lukas Ammann gehörte Bayldon als tolpatschiger Zauberer Catweazle zu den Fernsehhelden meiner Jugendzeit.

Die Rolle des Magiers, dem kein Zauberspruch gelingt und der deshalb auf der Flucht vor den Normannen zweimal in der Gegenwart   (d. h. die frühen 1970er) landet, schien Bayldon auf den Leib geschrieben zu sein. Die Art, wie er schreiend vor den „stinkenden Kutschen ohne Pferde“ ( = Autos) davon lief oder den „Zauber“ des „Elektrik-Trick“ bestaunte, mit dem man „die Sonne in einer Flasche“ ( =Glühbirne) einfangen konnte, war unnachahmlich. Als er den „sprechenden Knochen“ (= Telefonhörer) entdeckt, schneidet er kurzerhand die Schnur durch, die ihn mit dem Apparat verbindet –  und wundert sich später, dass selbst sein stärkster Zauberspruch „Salmay, Dalmay, Adomay!“ Dem „Knochen“ keine Stimme mehr  entlockt …

Leider wurden damals nur zwei – mittlerweile auf DVD erhältliche – Staffeln zu je 13 Folgen gedreht. Die Frage, ob es Catweazle letztendlich gelang, in seine Zeit zurückzukehren, wird wohl für immer unbeantwortet bleiben. Wenn ihr also irgendwo eine Kröte seht, passt gut auf und seid auf der Hut -es könnte Catweazles „Vertraute“ Kühlwalda sein!

Detlef

 

Graf Yoster gab sich die Ehre …

Ein sicheres Indiz dafür, dass man älter wird, ist dass Stars aus der eigenen Jugend von der „Bühne des Lebens“ abtreten. Gestern war es wieder einmal soweit: Am 3. Mai starb der Schweizer Schauspieler Lukas Ammann im Alter von 104 (!) Jahren. In den späten 1960er/frühen 1970er Jahren spielte er die Hauptrolle in der Serie „Graf Yoster gibt sich die Ehre“. Gemeinsam mit seinem – oftmals vorlauten – Chauffeur und Diener (gespielt von Wolfgang Völz) löste der aristokratische Hobbydetektiv in insgesamt 62 Folgen Kriminalfälle, die häufig in der „besseren“ Gesellschaft angesiedelt waren.

Vom Anfang der Serie 1994 bis ins Jahr 2000 war er das Familienoberhaupt Wilhelm Faller in der SWR-Serie „Die Fallers“. In Folge 249 starb der damals 88jährige Schauspieler den Serientod: Während er auf seinem Hochsitz den Vögeln am Himmel hinterher schaut, hört sein Herz auf zu schlagen. Anlässlich seines hundertsten Geburtstag 2012 gab es in Baden Baden ein Wiedersehen mit den „Fallers“-Schauspielern.

Nun ist Lukas Ammann den Vögeln gefolgt. Adieu, Herr Graf …

Detlef

 

 

 

Bitte keine Werbung! Meine Weihnachtsfilm-Favoriten

Aldi & Co. gehen die Dominosteine aus, auf dem Kölner Neumarkt (und anderswo) schieben sich die Menschenmassen von einem Glühweinstand zum nächsten und erfreuen sich dabei an der besinnlichen Atmosphäre, die der „Duft“ der Backfisch- und Reibekuchenbuden hervorbringt – kein Zweifel: Weihnachten steht vor der Tür und die privaten Fernsehsender werden wieder mit einer geballten Ladung an „Blockbustern“ versuchen, den Zuschauer für sich gewinnen – auf dass er in den Werbepausen auch nicht wegzappt …

Mir ist das relativ egal, da ich die „Privaten“ mittlerweile meide, wo immer es geht. Ich mag es einfach nicht, wenn ein guter Film zigmal durch Werbung unterbrochen wird,  mittendrin eine eingeblendete Laufschrift auf die nächste Sendung hinweist und man den Nachspann weglässt oder auch da Werbung fürs eigene Programm bringt. Da investiere ich lieber die paar Euro für die entsprechende DVD (oder nehme von den „Öffentlichen-Rechtlichen“ auf, die einem immerhin die Werbeunterbrechungen ersparen).

Im Lauf der Jahre ist eine kleine Sammlung von Weihnachtsfilmen entstanden, die ich immer wieder gerne anschaue (und gerne weiterempfehle):

Merry Christmas, Mr. Lawrence
Alles andere als ein beschaulicher Weihnachtsfilm: Während des zweiten Weltkriegs treffen in einem japanischen Kriegsgefangenenlager der in Traditionen gefangene Lagerkommandant Hauptmann Yonoi (gespielt von Ryūichi Sakamoto, der auch die Filmmusik komponierte) und der australische Major Celliers (David Bowie), der darunter leidet, als Jugendlicher seinen jüngeren Bruder im Stich gelassen zu haben, aufeinander. Es entwickelt sich ein Machtspiel zwischen den beiden ungleichen Charakteren, das darin gipfelt, dass Celliers sich für den britischen Kommandanten Hicksley opfert.

Nicht nur zur Weihnachtszeit
Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von Heinrich Böll: Nach einem traumatischen Erlebnis besteht Tante Milla darauf, jeden, aber auch wirklich jeden Tag Weihnachten zu feiern! Das stellt die Verwandtschaft zunehmend vor Probleme. Nicht nur, dass sich der tägliche Konsum von Weihnachtsgans und Spekulatius negativ auf die Figur auswirkt – wo bekommt man mitten im Hochsommer eine neue Tanne her? …

Nach und nach streiken zuerst die Erwachsenen und lassen sich durch Schauspieler ersetzen, dann auch die Kinder und schliesslich – christliche Nächstenliebe hin oder her – auch der Pastor, dessen Platz ein pensionierter afrikanischer Bischof einnimmt. Als auch die Schauspieler keine Dominosteine mehr sehen können, nehmen Schaufensterpuppen deren Plätze ein.

An Tante Milla geht all dies unbemerkt vorüber. Sie feiert glücklich jeden Tag Weihnachten, während der Blechengel auf der Tannenbaumspitze sein „Frieden, Frieden“ quäkt – einfach herrlich!

Alle unter eine Tanne
Sozusagen ein „Neuzugang“ von 2014 nach dem Buch von Lo Malinke: Ihren Kindern, die nicht wissen, dass ihre Eltern längst geschieden sind, spielen Elli und Robert jedes Jahr zu Weihnachten das gückliche Ehepaar vor. Sehr zum Verdruss ihrer neuen Lebenspartner Chrissi und Michael. Sie wollen, dass Elli und Robert den Kindern endlich reinen Wein einschenken und laden sich daher kurzerhand selbst zum weihnachtlichen Familientreffen ein.

Im Laufe des – gar nicht so besinnlichen – weihnachtlichen Beisammenseins kommt auch bei den Kindern so manch unangenehmes Geheimnis zutage, das sie vor den Eltern lieber verheimlicht hätten. Es kommt zum grossen Familienkrach – und später zur Versöhnung in einem China-Imbiss.

Ein Jahr später feiern dann Eltern und Kinder gemeinsam mit ihren Lebenspartnern Weihnachten im Haus der Eltern.

Wir sind keine Engel
Ein Klassiker – nicht nur,  weil er bereits im Jahr 1955 mit so unvergesslichen Charakterschauspielern wie Peter Ustinov oder Humphrey Bogart gedreht wurde …

Drei Strafgefangene fliehen kurz vor Weihnachten aus dem Gefängnis auf der berüchtigten Teufelsinsel. Während sie auf das Schiff warten, mit dem sie die Insel verlassen können, lernen sie den etwas trotteligen Kolonialwarenhändler Felix Ducotel und seine Familie kennen und schliessen sie schon bald ins Herz.

Daher nehmen sie auch von ihrem ursprünglichen Plan, die Familie auszurauben und abzumurksen, Abstand. Statt dessen helfen sie bei der Reparatur des Daches und „organisieren“ trotz klammer Finanzen alles Nötige für ein schönes Weihnachtsfest.

Doch mitten in die Feier platzt Felix‘ Vetter André nebst Neffe Paul, um die Geschäftsbücher des Ladens zu überprüfen. Der Plan der Sträflinge, die Bücher zu „schönen“, schlägt fehl und André verdächtigt nun die Drei des Diebstahls und konfisziert daher die Kiste, die einer der Häftlinge stets bei sich trägt.

Während die drei Geflohenen noch beratschlagen, ob sie André warnen sollen, dass in der Kiste eine Giftschlange ist, schafft diese vollendete Tatsachen …

Sein Sohn Paul erweist sich als genauso raffgierig wie sein Vater: Ein von den Häftlingen gefälschtes Testament, in dem Andrés Erbe zwischen Paul und Felix aufgeteilt wird, vernichtet er – und ist somit Alleinerbe. Beim Durchsuchen von Andrés Sachen wird jedoch auch er von Adolf, der Giftschlange gebissen. Somit gehört der Kolonialwarenladen nun Felix, der keine Repressalien seiner Verwandtschaft mehr fürchten muss.

Die drei Häftlinge befinden mittlerweile, dass das Leben „draussen“ zu hetkisch und gewalttätig  ist und beschliessen daher, ins Gefängnis zurückzukehren – mit der Option, nächstes Jahr zu Weihnachten wieder auszubrechen, falls es ihnen im „Knast“ doch zu langweilig werden sollte.

Merry Christmas / Joyeux Noel
Dieser Film beruht auf einer wahren Begebenheit, dem sog. „Weihnachtsfrieden„: An den Weihnachtstagen 1914 legten die sich an der Westfront gegenüberstehenden deutschen, französischen und schottischen Truppen die Waffen nieder, um gemeinsam das Fest der Geburt Christi zu feiern, Fussball zu spielen, kleine Geschenke auszutauschen und festzustellen, dass der Feind auf der anderen Seite auch ein Mensch ist, der die gleichen Hoffnungen, Ängste und Sehnsüchte hat, wie man selber …

Die Oberkommandierenden sind natürlich alles andere als begeistert, als sie von dieser „Verbrüderung“ erfahren und so werden die beteiligten Kompanien schon bald abgelöst und strafversetzt.

Ist das Leben nicht schön?
Für mich DER Weihnachtsfilm schlechthin!
George Bailey, Geschäftsführer der Bausparkasse „Building and Loan“ ist verzweifelt: Sein Onkel Billy hat an Heiligabend 8.000 Dollar verloren, die für die Bausparkasse bestimmt waren. Das Geld fällt Baileys Widersacher Henry Potter in die Hände. Als ausgerechnet an diesem Tag ein Finanzbeamter die Bücher der „Building and Loan“ prüfen will, weiss George nicht mehr weiter und wünscht sich, er wäre nie geboren worden.

Als er auf einer Brücke steht und gerade ins Wasser springen will, plumpst vor ihm ein älterer Herr in den Fluss und schreit um Hilfe. George springt hinterher und bewahrt den alten Mann, der sich als  „Clarence, Engel zweiter Klasse“ vorstellt, vor dem Ertrinken. Der Himmel habe ihn geschickt, um George zu retten – und sich damit endlich seine Flügel zu verdienen und Engel „erster Klasse“ zu werden. George glaubt das natürlich nicht und fordert Clarence auf, ihm zu beweisen, dass er ein Engel sei.

Daraufhin verblüfft Clarence ihn damit, dass er um Georges Wunsch, nicht geboren zu sein, weiss. Nach Absprache mit „oben“ erfüllt Clarence diesen Wunsch und zeigt George eine Welt, wie sie aussähe, wenn er nicht geboren worden wäre: Aus dem beschaulichen „Bedford Falls“ ist „Potterville“ geworden, eine Stadt voller Spielhöllen und Bordelle, in der Henry Potter nach Gutsherrenart regiert – die „Building and Loan“ ist längst von ihm aufgekauft und abgewickelt worden.

Georges Bruder Harry brach als Jugendlicher ins Eis des Dorfteichs ein und ertrank, da George nicht da war, um ihn zu retten. Folglich konnte er im Krieg auch nicht die Besatzung eines Truppentransporters vor dem Versenken durch feindliche Flugzeuge retten.

Da der ungeborene George nie als Aushilfe bei Mr. Gowers gearbeitet hat, konnte er ihn auch nicht darauf hinweisen, dass er aus Versehen Arsen in ein Rezept gemischt hatte. Der Apotheker wurde wegen Mordes verurteilt und wurde im Gefängnis zum Trinker und nach seiner Entlassung zum Dorftrottel für die zumeist hartherzigen Bewohner von Potterville.

Dort, wo der von der „Building and Loan“ errichtete Wohnpark „Bailey’s Park“ mit preiswerten Eigenheimen stehen sollte, ist eine Ödfläche: Es gab keinen George, der nach dem plötzlichen Tod des Vaters die Bausparkasse hätte übernehmen können.

Georges Frau schliesslich hat nie geheiratet und ist eine alte Jungfer geworden, ihre vier gemeinsamen Kinder sind nie gezeugt worden …

Mit dieser trostlosen Alternativwelt konfrontiert wünscht sich George nichts sehnlicher, als wieder zu leben. Clarence erfüllt seinen Wunsch und freudig kehrt George zurück in die Stadt, die jetzt wieder Bedford Falls heisst. Zuhause angekommen wird er bereits von zahlreichen Freunden erwartet, die für ihn gesammelt haben, damit er die fehlenden 8.000 Dollar aufbringen kann. Die  „Building and Loan“ ist damit vor der Schliessung bewahrt, die von Mr. Potter gestellte Anzeige gegen George wegen Unterschlagung gegenstandslos.

Während George mit seiner Familie und den Freunden Weihnachtslieder singt, erklingt ein Glöckchen – Clarence hat seine Flügel bekommen, denn immer, wenn irgendwo ein Glöckchen erklingt, bekommt ein Engel Flügel …

Bis auf „Alle unter eine Tanne“ sind – meines Wissens – alle Titel auf DVD bzw. Blue Ray verfügbar.

detlef

Das ist Punsch, du dusselige Kuh!

Es ist schon Tradition (so wie „Dinner for One“) – jedes Jahr am 31. Dezember strahlt der WDR die Folge „Silvesterpunsch“ aus der Serie ein „Herz und eine Seele“ aus. In dieser braut „Ekel Alfred“ seinen Silvesterpunsch zusammen – nach einem Geheimrezept seiner Familie, das er seinem Schwiegersohn auf Nachfrage verrät: „Was ist denn da drin?“ – „Nur Rum – das ist ja das Geheimnis!“.

Alfreds Ehefrau Else verwechselt Punsch mit Bowle und wird daraufhin von ihrem Mann rüde korrigiert: „Das ist Punsch, du dusselige Kuh! Punsch! Punsch! Punsch!“.

Auch in den anderen Folgen der Serie , die in den 1970er Jahren sehr erfolgreich war, ging Alfred nicht minder „liebevoll“ mit seiner Frau um, die dies meist mit stoischer Gelassenheit ertrug und nur ganz selten Widerworte gab.

Für Elisabeth Wiedemann, die die Else spielte, war diese Rolle Segen und Fluch zugleich. Sie erlangte dadurch grosse Bekanntheit, war aber nach ihrem Ausscheiden aus der Serie lange Zeit auf die Rolle „trotteliges Heimchen“ festgelegt.

Am 27. Mai starb die Schauspielerin im Alter von 89 Jahren.

Detlef