Goodbye, „Major Tom“ …

Durch den Film „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ hörte ich das erste mal bewusst Musik von David Bowie: Er sang dort u. a. den Titel „Heroes/Helden„, der in der sog. „Berliner Zeit“ von Bowie entstand und die Mauer in Berlin thematisiert.

Zu diesem Zeitpunkt waren seine Alter Egos „Major Tom“ und „Ziggy Stardust“ längst Legende und Bestandteil der Pop-Kultur. Der deutsche Sänger Peter Schilling besang 1982 in seinem Lied „Völlig losgelöst“ die Figur des „Major Tom“.

In dem Film „Merry Christmas, Mr. Lawrence“ spielt David Bowie den australischen Offizier Jack Celliers, der in einem japanischen Kriegsgefangenenlager interniert ist. Zwischen ihm und dem Lagerkommandanten Hauptmann Yonoi (gespielt von dem Musiker Ryuichi Sakamoto) entwickelt sich trotz heimlicher Zuneigung ein Machtkampf, der eskaliert, als Yonoi den britischen Kommandanten Hicksley enthaupten will.

Die Szene, in der Celliers Hauptmann Yonoi umarmt, fasziniert mich bis heute:

Ebenso die, in der der japanische Hauptmann vor dem zum Tode verurteilten Celliers salutiert (Gegen Ende des Films erfährt man, dass Yonoi die Celliers abgeschnittene Haarlocke in den Schrein seiner Familie bringen wollte):

Am 10. Januar 2016 starb David Bowie überraschend nur wenige Tage nach Vorstellung seines neuen Albums, das – rückblickend – den prophetischen Titel „Lazarus“ trägt:

Detlef

 

Kostas Taverne – Eine Ära geht zu Ende

Am 1. Januar verabschiedete sich Kosta von den langjährigen Gästen seiner Taverne mit einem grossen Buffet, bei dem es noch einmal all die griechischen Köstlichkeiten gab, die Kosta über Jahrzehnte hinweg in seinem Restaurant serviert hat.

In meiner Porzer Zeit war „Kostas Taverne“ das, was heute das „Il Mondo“ für mich und Andrea ist – so etwas wie ein zweites Zuhause.

1984 oder 1985 war ich das erste Mal bei Kosta, damals noch in seinem „alten“ Restaurant in der Porzer Bahnhofstrasse. Unvergessen ein Abendessen dort mit meinem Vater 1986 – nur ganz selten konnte man ihn dazu bewegen, auswärts essen zu gehen …

Ab 1987 war Kosta dann in der Goethestrasse zu finden. Schon das Äussere strahlte mediterranes Flair aus, innen war es auch im Sommer angenehm kühl, während man sich auf der Terrasse fast in Griechenland wähnte 🙂 .

Über dreissig Jahre – mehr als die Hälfte meines bisherigen Lebens – war ich immer wieder gerne bei Kosta, der auch im grössten Trubel immer ruhig und freundlich war. Wie viele Karaffen Mavro Daphne ich im Lauf dieser Jahre wohl getrunken habe, wie viele Bifteki mit Schafskäse gegessen? Wie viele Gläser könnte man mit den Oliven füllen, die stets auf dem Tsatsiki lagen – die ich aber immer herunter genommen habe?

Die Idee des „DriDoMo“ wurde bei Kosta geboren: jeweils am Dritten Donnerstag im Monat trafen wir uns mit einigen Freunden über Jahre hinweg zum Klönen und Essen in „Kostas Taverne“.

Andrea feierte ihren 30. Geburtstag bei Kosta, ich meinen 50., wir haben dort auf der Terrasse Brüderschaft getrunken – und beide damals nicht im Traum daran gedacht, dass aus uns mal ein Paar werden würde …

Meine (mittlerweile erwachsenen) Kinder haben in der Kaminecke gespielt und gedöst, während meine damalige Stiefschwiegermutter sich glücklich und angeregt mit Kosta auf Griechisch unterhielt.

Durch den Umzug nach Troisdorf war dann die Taverne leider etwas weiter „ab vom Schuss“, so dass die Besuche seltener wurden. Dennoch wurden wir stets als gute, alte Freunde begrüsst. Diese und viele andere Begebenheiten kamen mir an diesem Abend in den Sinn, die beiden Trinkbecher aus seiner Taverne, die Kosta uns zum Abschied geschenkt hat, sind eine bleibende Erinnerung an viele schöne Stunden.

Evcharisto poli, Kosta!

Auf dass du deinen verdienten Ruhestand lange in Gesundheit geniessen kannst!

Detlef