Ausgedruckt – nach fast 25 Jahren …

Im Frühjahr 1992 kaufte ich mir meinen ersten Laserdrucker, einen HP4L. Das „L“ stand wohl für „Light“, denn an Bedienelementen gab es nur eine einzige Taste und vier Statusleuchten. Maximal vier Seiten pro Minute konnten in einer Auflösung von 300 * 300 dpi gedruckt werden – schwarz/weiss, versteht sich! Bezahlt habe ich damals stolze 1.499 DM (umgerechnet also ca. 750 Euro).

Laserdrucker HP4L
HP4L – der „alte“ …

In dieser Zeit betreute ich den Gemeindebrief der Kirchengemeinde, zu der ich damals gehörte. Und so entstanden auf dem 4L die Druckvorlagen für mehrere Jahrgänge des Gemeindebriefs. Später kamen die Tourenbeschreibungen für die Wanderungen hinzu, die ich für das Deutsche Jugendherbergswerk leitete.

Um die Jahrtausendwende verliessen vor allem Lebensläufe und Bewerbungsschreiben den HP4L und ab 2007 (der Drucker hatte zwischenzeitlich klaglos die Umzüge von Porz nach Wesseling und zurück überstanden) – nach der Trennung von Katia  – ungezählte Schreiben an meinen Rechtsanwalt im Rahmen dessen, was man beschönigend „Rosenkrieg“ nennt …

Auch in Spich (wo ich seit 2008 wieder wohne) tat der unscheinbare hellgraue Kasten anstandslos seinen Dienst. Selbst das Anschluss-Problem an meinen neuen Rechner (der keinen Parallel-Port mehr hat) liess sich dank eines USB an „Parallel-Port“-Kabel und einer entsprechenden Anleitung aus dem Internet lösen 🙂

Und so werkelte der 1992er Drucker fleissig an einem 2008er Netbook – bis zum Juni diesen Jahres. Da blieben die LED dunkel und das Druckwerk stumm. Nach über 24 Jahren hatte der HP4L seine letzte Seite gedruckt. Ich hätte nie gedacht, dass das Teil solange hält …

Andrea und ich liebäugelten schon länger mit einem Farb-Laserdrucker. Jetzt war eine schnelle Entscheidung gefragt, wollten wir nicht „druckerlos“ sein! Da auf meinem neuen Rechner Linux Mint 17.3 („Rosa“) installiert ist, soll neue Hardware natürlich auch

HP Color Laserjet Pro M252dw
… und der neue Drucker (HP Color Laserjet Pro M252dw)

unter diesem Betriebssystem laufen. Da kam uns ein Artikel im  „Linux User 04/2016“ gerade recht: Darin wurde der HP Color Laserjet Pro M252dw getestet und explizit die gute Unterstützung für Linux erwähnt. Das machte uns die Entscheidung leicht und so kaufte ich das Gerät Ende Juni bei „Cartridge World“ für 229,90 Euro – weniger als ein Drittel dessen, was ich damals für den HP4L bezahlt habe. Dafür druckt der „Neue“ bis zu 18 Seiten pro Minute in 600 * 600 dpi und hat eine WLAN-Schnittstelle – praktisch, wenn man vom  Tablet oder Smartphone etwas drucken will – ach ja, und Duplex (also beidseitig drucken) kann er auch. Bleibt nur die Frage:

Ob der M252dw auch fast ein Vierteljahrhundert halten wird? …

Detlef

 

 

Ein Pinguin zum Geburtstag

Meinen ersten Kontakt mit dem Betriebssystem „Linux“ hatte ich im Frühjahr 1995 mit der S.u.S.E.-Distribution „4/95″, bestehend aus vier CD und einer 3,5“ Startdiskette sowie einem Booklet mit Installationshinweisen.

Da ich sowohl unter DOS als auch unter Windows zahlreiche Free– und Shareware-Programme nutzte, war mir die Idee der Open Source Software, die Linux zugrunde lag,  auf Anhieb sympathisch. Allerdings war das von Linus Torvalds entwickelte Betriebssystem damals eher etwas für Leute, die Freude daran hatten, sich durch seitenlange Konfigurationsdateien zu hangeln. Und auch die Hardwareunterstützung war teilweise eher Glücksache – oder das Ergebnis tagelanger „Frickelei“ an  Treibern, die nicht vom Hersteller, sondern von Linux-Begeisterten geschrieben und zur Verfügung gestellt wurden …

So installierte ich zwar immer wieder mal die eine oder andere Linux-Distribution (Knoppix, Corel-Linux, icepack, SuSE) zum Testen. Stets „hakte“ es jedoch irgendwo, so dass ich zur „Arbeit“ nach wie vor Windows nutzte. Der letzte Versuch mit XUbuntu 10.04.2 („Lucid Lynx“) auf meinem Medion Netbook Akoya E1212 war fast erfolgreich – allerdings war mit dem von NetCologne zur Verfügung gestellten Router keine Verbindung ins Internet möglich. Selbst das geballte Wissen der Troisdorfer Linux User Group war nicht in der Lage, dieses Problem zu lösen 🙁

Nachdem spätere Versionen von Linux den Router jedoch problemlos erkannten, gab es eigentlich keinen triftigen Grund mehr, NICHT auf das Betriebssystem mit Tux dem Pinguin als Logo und Maskottchen umzusteigen. Die Tatsache, dass Microsoft den Support für das auf dem Netbook installierte Windows XP schon im April 2014 eingestellt hatte, war ein zusätzliches Argument für Linux. Denn Windows 10 wollte ich auf keinen Fall, auch wenn es kostenlos angeboten wurde.

Praktischerweise kaufte meine Älteste sich ein iPad als Ersatz für ihren Compaq Desktop-PC und „vermachte“ mir diesen quasi als Geburtstagsgeschenk.  Ich entschloss mich daher, Linux auf diesem Rechner zu installieren. Ich entschied mich für Linux Mint 17.3 („Rosa“) als Distribution mit dem ressourcenschonenden LXDE als Desktop.

Die Installation klappte reibungslos, selbst der  fast 25 (!) Jahre alte HP4L Laserjet wurde problemlos erkannt. Und auch die Verbindung ins Internet ging reibungslos vonstatten (mittlerweile allerdings mit einer Fritz!Box 7490).

Browser (Firefox), E-Mail-Programm (Thunderbird) und das von mir verwendete Office-Paket von SoftMaker gibt es auch unter Linux. Als Ersatz für „PaintShop Pro“ bietet sich Gimp an, statt ACDSee kommt jetzt XnView zum Einsatz.

Scribus“ ersetzt das unter Windows eingesetzte DTP-Programm „Pressworks“. Wobei letzteres leider ein properitäres Dateiformat verwendet, so dass eine einfache Übernahme nach Scribus leider nicht möglich ist. „Xojo“ bietet eine zu VisualBASIC 6 kompatible Programmiersprache, mit der Anwendungen für Linux, Windows und MacOS erzeugt werden können.

Bleiben  einige Spezialfälle, für die es gilt, adäquate Linux-Programme zu finden (z. B. „MyPhoneExplorer“ zur Synchronisation zwischen Handy und Outlook (bzw. dem Linux-Pendant „Evolution“) oder aber, sie unter Wine bzw. in einer virtuellen Maschine ans Laufen zu bekommen – ich bin mal gespannt …

Detlef