Perry Rhodan, die unendliche Geschichte

Am 15. Februar erschien Band 3000 der Science Fiction-Serie „Perry Rhodan„.  Eine gute Gelegenheit, sich an meine Zeit(en) mit dieser immerhin schon seit 1961 ununterbrochen laufenden Romanreihe zu erinnern …

Perry – Unser Mann im All Nr. 55

Mein Einstieg ins sogenannte „Perryversum“ begann Anfang 1972  mit Heft 55 „Verbannt in eine fremde Galaxis“ des Comic-Ablegers „Perry – unser Mann im All„. Wobei diese Serie alle Grenzen konventioneller Comics sprengte: Die einzelnen Bilderrahmen  gingen ineinander über, auch der sonst weisse Seitenrand wurde oft mit bedruckt. Der „Hyperraum„, den die Raumschiffe zum schnellen Fortkommen benutzten, wurde als gigantische Farborgie dargestellt. Und dann die Darstellung der weiblichen Crew-Mitglieder auf den Schiffen … Aussenbords trugen sie transparente (!) Raumanzüge und darunter – genau, wie auf den Schiffen selbst – nichts! Oder nur sehr, sehr wenig, so dass ihre üppigen Oberweiten dem Leser in vielen Bildern regelrecht entgegen sprangen …

Nun könnte man mutmassen, dass dies damals den Reiz der Serie ausmachte – ich war damals fast zwölf und fing langsam an, das eine oder andere Mädchen nicht mehr ganz doof zu finden – und die Bilder der Raumpilotin Shira zeigten durchaus Wirkung 😉

Da die Comicserie nur monatlich erschien, kaufte ich mir kurz darauf meine

Perry Rhodan Nr. 224
„Agenten gegen das Imperium“

ersten Perry Rhodan Romanhefte: Nr. 550 „Rückkehr ins Jahr 2000“ der 1. Auflage, Nr. 356 „Ein Zeitpolizist desertiert“ (2. Auflage) und Nr. 224 „Agenten gegen das Imperium“ (3. Ausgabe). Hier war ausser dem Titelbild nichts mit bunt-bunt-bunt und ich verstand an vielen Stellen nur Weltraum-Bahnhof 😉

Nach den Osterferien 1972 wechselte ich die Schule und hatte das „Pech“ – nein: eher –  Glück, in eine Klasse zu kommen, in der es einen weiteren Perry Rhodan-Fan gab: Ralph-Dieter S. (der für mich immer „Gucky“ bleiben wird).

Als im Februar 1973 die 3. Auflage  mit Band 1 startete, war das für mich DIE Gelegenheit, zu erfahren, wie das alles begann. Nämlich mit der ersten Mondlandung 1971 und der Begegnung mit den dort notgelandeten Arkoniden, einer menschenähnlichen Rasse.

Über mehrere Jahre hinweg las ich die 3. Auflage Woche für Woche,  deren charakteristischer hellblaue Streifen sie deutlich von der Erst- und der 2. Auflage abhob.

Aber auch das eine oder andere Heft der Erstauflage fand den Weg in meine Sammlung, z. B. Nr. 560 „Gucky der Tambugott“ oder der Jubiläumsband 600 „Die unsichtbare Grenze„, mit

Perry Rhodan 600
Die unsichtbare Grenze

dem der Zyklus „Das kosmische Schachspiel“  begann: Während eines Testflugs geraten Perry & Co., in eine  Parallelwelt, in der es auch eine Erde gibt – und auch einen Perry Rhodan. Doch die Charaktereigentschaften sind vertauscht, der Perry Rhodan auf „Terra II“ regiert diktatorisch mit eiserner Hand. Oder der  Beginn des „Aphilie„-Zyklus mit dem gleichnamigen Band 700, in dem die meisten Bewohner Terras keine Gefühle mehr haben. Innerhalb der 700er Hefte konnte man auch lesen, wie sich die PR-Autoren die Brille der Zukunft vorstellten: Es gab natürlich keine Brillengläser mehr. Stattdessen trug der Fehlsichtige des 35. Jahrhunderts zwei kleine Bügel über den Ohren, in denen  kleine Laserprojektoren ein korrigierendes Gesichtsfeld vor dem Träger erzeugten. Was 1975 kaum vorstellbar war, ist von der Realität längst überholt worden – heute werden mit dem Laser keine Sichtfelder erzeugt, sondern die Augen direkt korrigiert 😉

PR Taschenbuch Nr. 64
Männer für Lacertae

Dann gab es  die sog. „Planetenromane“ im Taschenbuchformat, die häufig  zwischen zwei Zyklen der Heftserie spielten. Favoriten war bei mir die Abenteuer von Gucky (wer mochte den kleinen Kerl nicht?), z. B. „Männer für Lacertae„, aber auch die Erzählungen über die „Söhne des Lichts„. Zu den vielen Neben- Charakteren, die mir in Erinnerung geblieben sind, zählen u. a. Big Vip Poster (wohl wegen seiner roten Haare 😉 ) und Tyll Leyden, ein genialer aber auch leicht exzentrischer Wissenschaftler: Die Frühstückspause war ihm heilig, da liess er sich nicht einmal durch Perry Rhodan stören …

Natürlich (?) las ich auch die Comics weiter und auch das „Perry Rhodan Magazin“, das als Sonderheft zum ersten „Star Wars“-Film begann und sich zumindest einige Jahre auf dem Markt behaupten konnte. Ein Magazin mit utopischem Inhalt trifft anscheinend nicht den Geschmack der deutschsprachigen Leser (diese Erfahrung musste Anfang der 1980er-Jahre auch der Heyne-Verlag machen: Sein liebevoll gemachtes „Heyne Science Fiction Magazin“ in Taschenbuchform wurde nach nur zwölf Exemplaren eingestellt …).

PR 24 USA Infinity Flight
PR 94 NL De laaiende zon

Und auch einige ausländische Ausgaben standen damals bei mir im Bücherregal. Angefangen mit dem niederländischen Band 94 „De laaiende zon“ – die niederländische Ausgabe erscheint übrigens noch  heute, über ein Taschenbuch aus Frankreich bis hin zu den „Paperbacks“ der US-amerikanischen Version: #1 „Operation Stardust“. das die deutschen Bände 1 und 2 enthielt, #9 „Quest Through Space and Time“  (Band 16 „Das galaktisches Rätsel“ ) sowie #24 „Infinity Flight“ (Band 32 „Ausflug in die Unendlichkeit“).

Trotz mehrerer Anläufe blieb Perry Rhodan der Erfolg in den USA übrigens versagt – der amerikanische „SciFi-Fan“ präferiert halt die diversen in den USA erhältlichen Magazine.

Ich war also voll drin im „Perryversum“   😉 Schade nur, dass es damals noch keine E-Books gab, denn der ausufernde Platzbedarf kollidierte natürlich mit der Tatsache, dass Wohnungen und Bücherschränke nicht unendlich gross sind  und so musste ich mich im Lauf der Zeit von etlichen Heften und Taschenbüchern trennen ….

Der Jubiläumsband 1000 „Der Terraner“ war natürlich ein Meilenstein in der Serie – gleichzeitig aber liess mein Interesse an PR Anfang der 1980er Jahre stark nach. Ausser den Jubiläumsbänden kaufte ich nur hin und wieder mal ein Heft.

Perry Rhodan NEO Nr. 1
Sternenstaub

Das änderte sich im September 2011. Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Heftserie startete „Perry Rhodan NEO„, eine Neuinterpretation der „klassischen“ Serie. Konsequenterweise wurde die Handlung wieder in die nahe Zukunft verlegt: Spielte die 1961 erschienene Nr. 1 der Heftserie im Jahr 1970, so beginnt PR Neo „Sternenstaub“ 2036.  Ausgehend von der Grundidee, dass Perry Rhodan mit der Besatzung eines auf dem Mond notgelandeten Raumschiffs Kontakt aufnimmt, ging „Neo“ schon sehr bald eigene Wege, was Handlung und Vita der Romanfiguren anging.

Bei Band 110 war dann allerdings bei mir Schluss mit Neo – aus Zeit- aber auch aus Platzgründen (die letzten ca. 10 Hefte warten immer noch darauf, gelesen zu werden).

Perry Rhodan 3000
Mythos Erde

Nun beginnt mit Band 3000 „Mythos Erde“ der nächste Zyklus bei Perry Rhodan- kaum zu glauben, dass die „Väter“ der Serie – Clark Darlton und K. H. Scheer – ursprünglich nur zwanzig Hefte geplant hatten … Mittlerweile hat PR alle anderen SF-Romanserien, wie z. B. Arn Borul, Terranauten, Mark Brandis oder Ren Dhark weit, weit hinter sich gelassen, was Heftanzahl und Laufzeit betrifft – lediglich die Krimiserie „Jerry Cotton“ läuft noch länger.

„Mythos Erde“ wird mich vermutlich nicht wieder zum regelmässigen Leser machen. Das Interesse wäre zwar da, aber der Tag hat dummerweise nur 24 Stunden …

Mit Sicherheit wird aber der eine oder andere Band in den nächsten Jahren den Weg in meine Sammlung finden und vielleicht erlebe ich ja die Nummer 4000 auch noch – sind ja bloss zwanzig Jahre bis dahin – ich wäre dann 79  😉

Natürlich spiegelte Perry Rhodan immer auch ein bisschen den Zeitgeist der jeweiligen Jahre wider. So nannte Gucky in den Heften, die Ende der 1960er/Anfang der 1970er erschienen, Perry Rhodan schon mal den „grossen Vorsitzenden“ (die 68er Bewegung und Mao Tse Tung lassen grüssen), Szenen, die auch nur andeuten, dass Perry ein Liebesleben hat, waren in der Anfangszeit der Serie undenkbar – zum Vergleich lese man  Heft 1 der Mini-Serie „Stardust“ „Die neue Menschheit“ , in dem  es eindeutig zweideutig zwischen Perry Rhodan und Eritrea Kush „knistert“ (Kapitel 4)

Perry Rhodan 1000
Der Terraner

Geblieben ist in all den Jahrzehnten jedoch die Grundidee einer geeinten Menschheit, die sich nicht mehr  als Deutsche, Amerikaner, Russen (…) begreift, sondern – ungeachtet der Hautfarbe, Herkunft und Religion – als Terraner, einer Menschheit, die begriffen hat, dass sie nur gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft meistern und den Weg zu den Sternen beschreiten kann. Diesen Weg gehe ich gerne mit.

Per aspera ad astra!

Detlef

WDR 5 sendete am 18.02.2019 in der Sendung „Profit“ einen kurzen Beitrag über Perry Rhodan (ab 14:21).

Alle Titelbilder sind der Perrypedia entnommen.
© Pabel‑Moewig Verlag KG, Rastatt

In Memorian Adelbert von Deyen

Ende der 1970er Jahre – Mike Oldfield feierte mit seinem Debüt-Album „Tubular Bells“  Riesenerfolge, da gab es in Deutschland das kleine Plattenlabel „Sky“, das vorzugsweise Deutschrock aber auch „Synthesizer-Music“ herausbrachte – so auch die ersten Werke des damals jungen Adelbert von Deyen.

Schon sein Debütalbum „Sternzeit“ faszinierte mich, „Nordborg“, entstanden unter dem Eindruck des zum Jahreswechsel 1978/79 hereingebrochenen Schneechaos zog mich endgültig in seinen Bann!

Jahre später erfuhr ich über die Wikipedia, dass Adelbert sich der Malerei zugewandt hatte und mit seiner Lebensgefährtin (und späteren Frau) Nadja in Norddeutschland lebt.

Vor ein paar Wochen nun kam mir „Nordborg“ wieder in den Sinn. So beschloss ich, in der Wikipedia zu schauen, ob es Neues gab – und musste mit Bestürzung lesen, dass Adelbert am 13. Februar 2018 – also heute vor einem Jahr – gestorben ist …

Ich könnte nicht sagen, wieso, aber diese Nachricht hat mich sehr getroffen und so wünsche ich Nadja am ersten Jahrestag dieses schrecklichen Ereignisses viel, viel Kraft.

Durch seine Werke, ob Bild oder Ton, lebt Adelbert weiter …

Detlef

Die offizielle Webseite von Adelbert ist nach wie vor erreichbar unter
www.adelbert-von-deyen.de

 

Crosswind im Kreuzverhör

Vor einiger Zeit hatte ich Gelegenheit, den Mitgliedern von „Crosswind“ (falls es jemand noch nicht wissen sollte: unsere Lieblings-Irish Folk-Band 😉 ) einen ganzen Katalog von Fragen zu stellen – den Béa, Mario, Sebastian und Stefan auch bereitwillig beantworteten. Dafür an dieser Stelle erst einmal ein herzliches „Danke schön“! 🙂

Die Antworten teile ich natürlich – sofern sie nicht allzu privat sind – gerne mit den anderen Fans, frei nach dem Motto „Was du immer schon über Crosswind wissen wolltest, was aber nur Detlef sich zu fragen getraut hat “ …  😛

Ladies first: Béatrice Wissing wurde am 21. Januar in Gütersloh geboren, sie spielt Geige und Klavier und sorgt mit ihrem Gesang für den „guten Ton“ bei Crosswind, darüber hinaus bildet sie mit Mario und Simon Scherer das Trio „Triplet“. Frühere Formationen waren u. a. „Craic“ (ebenfalls mit Mario), Colour of Music und Trio del Sol.

Zu ihren musikalischen Vorbildern zählen u. a.  Liz Doherty, Michael Jackson und Liz Carroll. Mit letzterer würde sie gerne einmal zusammen auf der Bühne stehen und (natürlich?) fände sie es toll, mit Crosswind durch Irland zu touren …

Mario Kuzyna erblickte am 21. Mai in Bad Arolsen das Licht der Welt,  spielt Gitarre, diatonisches Akkordeon und ist ebenfalls für den Gesang zuständig. Vor Crosswind spielte er u. a. bei Craic und Colour of Music. Gemeinsam mit Simon Scherer bildet er das Duo „Stout“, mit Simon und Béa die Band Triplet. Darüber hinaus spielt er bei der Gruppe Trainbeat mit.

Musikalische Vorbilder sind für Mario u. a. Elton John und Reinhard Mey und er würde gerne einmal in einem Kloster oder einer Kirche „mit viel Hall“ spielen.

Der Bonner Sebastian Landwehr feiert am 23. Oktober Geburtstag, singt ebenfalls bei Crosswind und spielt Gitarre, Concertina und Whistle. Er spielte früher – ebenso wie Stefan – bei DerElligh. Neben seinem Engagement bei Crosswind arbeitet er an seiner Solokarriere als Liedermacher und brachte 2017 sein viel beachtetes Debütalbum „Der rote Faden“ heraus.

Zu seinen musikalischen Vorbildern zählen u. a. John Doyle und Tallest Man on Earth.

Last but not least: Stefan Decker, geboren am 26. Dezember in Bonn. Seine Musikinstrumente sind Flute und Whistle, Gitarre und Fiddle. Früher spielte er bei DerElligh und Ceolma, derzeitige Projekte – neben Crosswind – sind Larún und Pete Coutts & Northern Sky.

Vorbilder im musikalischen Bereich sind für Stefan u. a. Kevin Crawford, Brian Finnegan und Alan Doherty. Er würde gerne einmal im keltischen Ausland auftreten.

Crosswind“ gibt es seit August 2012. Zu dem Zeitpunkt waren Béa und Mario bzw. Sebastian und Stefan jeweils als Duo unterwegs. Als Stefan für ein Konzert bei Mario angefragt hat, war zufällig auch Sebastian anwesend. Die Drei stellten fest, dass sie musikalisch auf der gleichen „Welle“ lagen. Béa wurde dann von Mario ohne ihr Wissen in die Gruppe geholt. Zum Glück war sie einverstanden! Nun musste noch ein Name her – es sollte das Wort „Cross“ drin vorkommen. „Crossfire“ war ein heisser Favorit, aber da es schon ein Auto gleichen Namens gab, entschied man sich für den bekannten Namen.

Am 5. Oktober 2012 war es dann soweit: Crosswind gab das erste Konzert im Culture Café in Eschweiler – mittlerweile sind es ca. 150 – 200 Auftritte geworden und ein Ende ist zur Freude der Fans nicht abzusehen. Im Gegenteil: Gerade haben die vier Musiker die Konzertsaison 2019 eröffnet und dazu ein schönes Promovideo produziert:

Detlef

 

 

Mit Tango gegen Parkinson

Im Januar diesen Jahres strahlte WDR 5 im Rahmen der Sendung „Quarks“ einen Beitrag über „Leben mit Parkinson“ aus. Aufhänger war der speziell auf Parkinson-Patienten zugeschnittene „Tango Workshop“ des Argentiniers Augusto Gonzales.

Das Medikament „Levodopa“ zur Behandlung von Parkinson wurde ebenso vorgestellt, wie die „Tiefe Hirn-Stimulation / Deep Brain Stimulation (DBS)“, bei der Elektroden ins Gehirn eingebracht werden. Klingt ein wenig nach Frankenstein, hat aber schon zahllosen Erkrankten geholfen, bei denen Levodopa nicht mehr wirkt..

Wichtig ist, dass man „dran bleibt, trainiert, Sport macht“, meint eine Patientin  in der Sendung. Also nicht resignieren und sich aufgeben, sondern aktiv daran arbeiten, dass die Krankheit möglichst langsam voran schreitet – denn heilen kann man Parkinson leider noch nicht.

Der Beitrag ist bis auf weiteres in der Mediathek des WDR abrufbar:
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/quarks/hintergrund/audio-leben-mit-parkinson-100.html

Detlef

 

 

 

 

Romani ante portas !

Dass Köln als römische Siedlung gegründet wurde, dürfte allgemein bekannt sein. Doch wie gingen die Römer vor auf der Suche nach geeigneten Standorten für neue Siedlungen? Was geschah, wenn eine passende Stelle gefunden war, was passierte, wenn der Kaiser im fernen Rom die neue Siedlung offiziell anerkannte?

Die Römer kommen!

All diese Fragen beantwortet das Buch „Die Römer kommen!“. Der Autor,Armin Maiwald („Die Sendung mit der Maus“) nimmt den Leser mit auf die Expedition des Zenturio Quintus Agrippa, der den Auftrag hat, nördlich von  Mogontiacum (Mainz) einen geeigneten Platz für eine neue Siedlung am Rhenus (Rhein) zu finden.

So macht sich der Hauptmann mit seiner Zenturie auf den Weg, findet tatsächlich auch einen guten Platz. Dummerweise gibt es in der Nähe ein germanisches Dorf, dessen Bewohner es gar nicht gut finden, dass die Römer auf ihrer Begräbnisstätte eine Stadt errichten wollen. Für Konfliktstoff ist also gesorgt …

„Die Römer kommen!“  liest sich flüssig und man lernt so ganz nebenbei interessante Fakten über die Organisation des römischen Heeres und die Tradition unserer germanischen  Vorfahren. Dabei ist der Text an keiner Stelle schulmeisterhaft.

Die Geschichte des Buches endet mit dem ersten Wintereinbruch – die wirkliche Geschichte ging natürlich weiter, denn aus dem römischen Lager am Rhenus wurde später die Stadt „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“ … Aber das dauerte – so Armin – „noch schlappe vierzig Jahre“.

Detlef

Armin Maiwald
Die Römer kommen!
Emons Verlag, 2018
304 Seiten
Gedruckte Ausgabe:  20,00 Euro
eBook (EPUB): 9,49 Euro

Nachtrag 12.03.2023:
Das eBook ist scheinbar zur Zeit nicht lieferbar. Es gibt „Die Römer kommen!“ nach wie vor als gedruckte Ausgabe und als Hörbuch (Download oder CD).

Neues Jahr – neues Layout

Schon gemerkt – seit Mitte Januar kommt das „Tagebuch“ in einem neuen Erscheinungsbild daher. Für „WordPress„. dem Content Management System, unter dem dieser Blog läuft, gibt es unzählige Layout-Vorlagen („Themes“ genannt), von einfach bis bunt, von seriös bis verspielt, von textbasiert bis bilderorientiert.

Seit dem Start des „Tagebuchs“ im Frühjahr 2014  habe ich das Theme „Twenty Ten“ verwendet, das sich gut für längere Texte eignet, übersichtlich strukturiert ist und einigermassen seriös wirkt 😉

Theme „Twenty Ten“
Theme „Hemingway“

Doch nach fünf Jahren fand ich es an der Zeit, dem „Tagebuch“ ein frisches, zeitgemässes Layout zu verpassen – auch vor dem Hintergrund, dass „Twenty Ten“ nicht responsiv ist. Der Benutzer eines Smartphones  bekommt daher die gleiche Seitendarstellung wie auf dem grossen Desktop-Bildschirm (s. Screenshot links). Da braucht man dann entweder Augen wie ein Luchs oder aber, man ist ständig am Vergrössern und sieht dann jeweils nur einen kleinen Teil der Seite. Da mich das störte, war ich schon länger auf der Suche nach einem passenden und ansprechenden Theme.. Hier kam dann „Kommissar Zufall“ zu Hilfe: Unsere Lieblings-Krimiautorin war gerade dabei, ihre Seite www.martinakempff.de von statischem HTML auf WordPress umzustellen. Das von ihr verwendete Theme „Hemingway“ gefiel mir auf Anhieb (s. Screenshot rechts). Auch die „Live-Vorschau“ (hierbei stellt WordPress die vorhandenen Texte mit dem gewählten Theme dar, ohne es zu aktivieren) überzeugte mich:  Die Suche nach einem neuen Layout war beendet!  Einige Details werde ich in nächster Zeit noch ändern und hierfür ein sog. „Child Theme“ erstellen.

Mal schauen, ob die Änderungen  jemandem auffallen 😉

Detlef

Mutmacherin

Wenn Leute erfahren, dass ich Parkinson habe, bekomme ich oft ein erschrocken-mitleidiges „Oh je! Das tut mir aber leid!“ zu hören, gerne verbunden mit der Bemerkung  „Mein Onkel / Meine Tante / Mein(e) … hatte das auch …“ oder aber „Jaja, der Muhammad Ali ist ja auch daran gestorben. Schrecklich!

Ja, wirklich schrecklich – diese Art des Mitleids! Das brauche ich ungefähr genau so sehr wie Zahnschmerzen! Da lobe ich mir die Schauspielerin Ursula Staack. In einem Interview, das sie kürzlich der „SUPERIllu“ gab,  erzählte sie, dass sie seit zwei Jahren weiss, dass sie an dieser Krankheit leidet. Kämpferisch fügte sie hinzu „Parkinson haut mich nicht um!“. Sie  nimmt es mit Humor, wenn ihr in der Konditorei mal eine Tasse aus der Hand fällt und meint schelmisch, mit 75 Jahren dürfe sie sich doch mal Parkinson gönnen.

Solche Menschen machen mir Mut, den Weg mit dieser – bislang unheilbaren – Krankheit optimistisch weiter zu gehen, frei nach dem Motto „Zittere nicht vor Parkinson!“ Danke dafür, Frau Staack! Übrigens: Muhammad Ali ist nicht an Parkinson gestorben.

Detlef

Das ganze Interview auf www.superillu.de
Hier geht’s zur Homepage von Urssula Staack

Premiere x 2

Der folgende  Beitrag „Faulenzen statt fietsen“ war in doppelter Hinsicht eine Premiere: Bisher haben wir (Andrea und ich) unsere Reisetagebücher „analog“ in Schreibkladden im Format DIN A 5 geführt. Auf der rechten Seite der Text, so dass links Platz blieb, um Postkarten, Fahrscheine, Fotos  oder sonstige Erinnerungsstücke hinein zu kleben. Bei „passender Gelegenheit“ möchten wir diese Berichte auch online stellen. Wann das aber sein wird, wissen wohl nur die Götter …

Der Bericht über unseren Kurzurlaub in der niederländischen Provinz Drenthe war  nun der erste, der direkt „digital“ erstellt wurde. Ob er den Weg (zurück) aufs Papier finden wird, steht noch nicht fest.

Und dann war es auch … TATAAA! – der erste Eintrag, den Andrea geschrieben hat – endlich hat  also der Untertitel des Blogs „Dies und das von Andrea und Detlef“ seine Berechtigng!

Falls sich jemand über die seltsamen Datumsangaben gewundert hat – Andrea und ich verwenden seit geraumer Zeit  wo immer möglich die althochdeutschen Wochentags- und Monatsbezeichnungen, Wir möchten damit unseren kleinen Beitrag leisten, dass dieses – wie wir finden – schöne Erbe unserer Vorfahren nicht in Vergessenheit gerät.

Detlef

Faulenzen statt fietsen …

Weihnachtsurlaub 21.12. – 28.12.2018 in Drentse Wold (NL)

Freyatag, 21. Julmond 2018
Um kurz nach 08:00 sind wir aufgestanden, da wir noch packen mussten und später auch noch einkaufen. Nachdem das erledigt war, machten wir uns bei ekelhaft öseligem Nieselregen um Viertel vor 12:00 auf den Weg Richtung „Lage Landen“.

Obwohl uns alle aufgrund der gerade begonnenen Weihnachtsferien Staus vorausgesagt hatten, kamen wir diesmal gut durch und waren nach etwas mehr als drei Stunden in Hoogersmilde (2017 haben wir für die gleiche Strecke über fünf Stunden benötigt).

Wir holten uns den Schlüssel für das Ferienhaus an der Rezeption ab. Dann ging es ans ausladen/-packen und einräumen. Da es so gut wie nicht mehr regnete, machten wir auf besonderen Wunsch einer einzelnen Dame (wer könnte das wohl gewesen sein) noch einen kleinen Spaziergang.

Gegen 18:00 feierten wir Jul (Wintersonnenwende) und danach gab es Abendessen – Rinderrouladen mit Kartoffeln und Rotkohl, dazu ein Glas Runenmet.

Da wir doch sehr geschafft waren beschlossen wir dann so gegen 20:00 ins Bett zu gehen.

Laugtag, 22. Julmond 2018
Heute morgen war es noch kuschelig warm im Bett, so dass wir erst gegen 09:00 aufgestanden sind. Da uns für das geplante Frühstück der Joghurt fehlte, gab es erst mal etwas vom selbst gebackenen Brot.

Nachdem ich an der Rezeption ein Fahrrad für unseren Aufenthalt hier gemietet hatte, fuhren wir zum Einkaufen nach Smilde. Dort deckten wir uns bei „Jumbo“ und im Käseladen nebenan mit den notwendigen Lebensmitteln ein.

Zurück in unserem Ferienhaus gönnten wir uns jeder einen Saunagang. Angesichts des ungemütlichen Wetters beschlossen wir heute, einen Lesetag einzulegen.

Zum Abendessen gab es dann das schon Zuhause vorbereitete Gulasch mit Nudeln, danach noch einen Saunagang und weitere Kapitel der Adventsgeschichte („Ich und der Weihnachtsmann“ von Matt Haig), bevor es dann gegen kurz vor 21:00 ins Bett ging. Aufgrund meiner „Schnarcherei“ wegen einer Erkältung zog Detlef dann irgendwann um ins Wohnzimmer aufs Sofa.

Sonnentag, 23. Julmond 2018
Detlef ist relativ früh (07:00) aufgestanden, während ich noch etwas liegen blieb. Frühstück gab es dann so gegen 10:30.

Angesichts des Wetters – immer noch Nieselregen – blieben wir heute bis auf einen kurzen Ausflug zum Jumbo (neue Taschentücher und Lutschbonbons für mich holen) auch drinnen.

Am Nachmittag gab es die Pancakes, die es eigentlich zum Früshstück hätte geben sollen. Da es mir nicht so gut ging, bin ich auch heute früh ins Bett – mit einer Tasse warmen Bier um zu schwitzen.

Detlef blieb noch länger auf, las etwas, machte sich Abendbrot und kam dann auch ins Bett.

Mondtag, 24. Julmond 2018
Gegen 09:00 weckte uns die Sonne. Das Wetter war kalt, aber herrlich, so dass wir uns nach dem Frühstück (Croissants für Detlef und Brot und einen Pancake von gestern für mich) zu einer Radtour entschlossen, wobei wir den Tourenvorschlag „Von Appelscha nach Canada“ vom fietsnetwerk.nl benutzten. Nur fuhren wir halt nicht von/bis Appelscha.

An der Ausfahrt vom Vakantiepark rechts auf den Bosweg, in nordwestlicher Richtung zu den Knotenpunkten 65 und 63. Dort südwestlich zum Knotenpunkt (kurz Kp.) 61 und weiter zum Kp. 62. Weiter ging es zum Kp. 23. Bei Wateren trafen wir auf eine Strasse, an der wir uns erst einmal unsicher waren, ob wir dem Radweg nach links oder rechts weiter folgen sollten.

Am „Canadameer“

Wir entschieden uns für rechts und kurze Zeit später war klar, wir waren richtig. Am Rande von Zorgvlied ging es links ab zum Kp. 21. Weiter ging es über die Kp. 32, 86, vorbei am „Canadameer“, Kp. 87 und 82 in grossem Bogen um Zorgvlied zurück ins Heidegebiet.

Zum nächsten Knotenpunkt (88) ging es quer durch die Heide vorbei an einem grossen Aussichtsturm im Aekingerbroek. Jetzt rächte sich, dass wir die letzten Monate so wenig Sport getrieben hatten: So langsam spürten wir unsere Beine. Nun ging es wieder nordwärts zum Kp. 85 und dann durch Terwisscha über den Kp. 83 nach Appelscha zu Kp. 91.

Dort machten wir einen „kurzen Abstecher“ zu einer Apotheke um für mich Paracetamol zu besorgen. Dann ging es über den scheinbar nicht enden wollenden Bosweg (über die Kp. 63 und 65) zurück. Die Sonne hatte sich für heute verabschiedet und es war schon ziemlich kühl als wir endlich wieder an unserem Ferienhäuschen ankamen. Knapp über 40 Kilometer hatten wir geschafft – und waren es auch.

Da es inzwischen 17:00 war, verzichteten wir auf das geplante Mittagessen (Kartoffelsalat mit Würstchen) und gönnten uns zuerst einen kurzen Saunagang bevor es gegen 18:30 Abendessen gab: Brot, Käse, Aufschnitt und Wein.

Danach ging es dann zeitnah (19:45) ins Bett, da wir beide ziemlich „alle“ waren.

Tyrstag, 25. Julmond 2018
Für heute hatten wir uns wieder einen Ruhetag verordnet. Frühstück gab es um 10:30, diesmal einfach nur Müesli. Danach eine Runde saunieren und Mittagessen vorbereiten. Das gab es dann gegen 14:00 – den Kartoffelsalat mit Würstchen, der für gestern eingeplant war.

Gegen frühen Abend dann nochmal Sauna und ganz gemütlich Abendessen vom heissen Stein. Im Bett waren wir dann so gegen 22:00 und hatten beide eine eher unruhige Nacht, da wir teilweise nicht schlafen konnten.

Wotanstag, 26. Julmond 2018
Das Wetter war eher trübe und so blieben wir länger liegen. Frühstück gab es gegen Mittag und zwar ein reichhaltiges Bauernfrühstück. Da das Wetter nach wie vor nicht zum Radfahren einlud, war wieder Sauna und (Vor-)Lesen angesagt.

Zum Abendessen gab es heute Spagetti mit leckerer Hackfleischsauce, bevor wir dann noch zu Fuss nach Hoogersmide gegangen sind um uns den Kanal, der mit Weihnachtslichterdekoration (Sterne, Tannenbäume usw.) geschmückt war, im Dunkeln anzusehen. Danach noch einmal Sauna, bevor es in Bett ging.

Donarstag, 27. Julmond 2018
Der Wecker klingelte um 07:30, aber aufstehen wollten wir beide irgendwie doch noch nicht. Als wir uns endlich dazu aufraffen konnten, war es kurz nach 10:00. Zum Frühstück gab es wieder Müesli.

Auch heute war es kein Fahrradwetter. Also wie auch die Tage zuvor stand lesen und saunieren auf dem Programm. Gegen Nachmittag machten wir uns schon mal ans zusammenpacken, da wir ja nun leider morgen schon abreisen mussten.

Am Abend gab es im Gevangenismuseum in Veenhuizen eine Sonderveranstaltung, zu welcher wir dann fuhren. Die Parkplatzsuche gestaltete sich etwas schwierig. Nach der zweiten Runde um Veenhuizen hatten wir dann doch endlich Glück und fanden einen freien Platz.

Das Personal im Museum trug historische Uniformen bzw. Kleidung. Die Besucher erhielten am Eingang eine Art Laufkarte. Wer wollte konnte sich an verschiedenen Stationen Erklärungen anhören, z.B. die Bootsfahrt von verurteilten Strafgefangenen von Amsterdam nach Veenhuizen, oder an Aktionen teilnehmen und sich beispielsweise in historischer Kleidung fotografieren lassen.

Im Innenhof gab es diverses Essen. Wir teilten uns hier ein paar Poffertijes, die aber nicht sonderlich gut waren. Da es im Museum zu dunkel war um sich die Ausstellung anzuschauen – wir werden aber bestimmt nochmal hinfahren – beschlossen wir zurück zu fahren und uns das geplante „Pindakip“ (Hähnchen in Erdnusssauce nach einem niederländischen Weight Watchers-Rezept) zu machen. Nach dem Abendessen waren wir dann auch recht zügig im Bett.

Freyatag, 28. Julmond 2018
Heute war Abreisetag, also mussten wir früh aufstehen. Vor dem Frühstück erst einmal einen Saunagang, dann die restlichen Lebensmittel einpacken und in Ruhe frühstücken.

Andrea brachte das geliehene Fahrrad zurück, wir packten unsere Sachen ins Auto und Detlef durfte noch einmal saugen …

Gegen 09:40 ging es dann los – erstmal Richtung Smilde zum Jumbo und Käseladen, dann gen Heimat.

Andrea

Weihnachtslektüre

Seit über zehn Jahren lese ich in der Adventszeit vor – früher meinen Kindern, heute meiner Frau. Lange Zeit gab es die Weihnachtskrimis in 24 Kapiteln von Jo Pestum oder das geniale „Ach du krümeliger Pfefferkuchen – Weihnachten bei den Poneleits“ von Anu Stohner.

Zwischenzeitlich haben wir die Weihnachtsbücher von Matt Haig entdeckt. Dieses Jahr war „Ich und der Weihnachtsmann“ dran. „Ich“ ist hier Amelia, „Das Mädchen, das Weihnachten rettete„. Es geht wieder einmal rund in Wichtelgrund! Wodol, der alte Widersacher des Weihnachtsmanns, spinnt erneut seine Intrigen, um die Macht über das Wichteldorf zurück zu gewinnen. Ob der „Junge namens Weihnacht“ es schafft, den Bösewicht zu stoppen?

Wir haben uns köstlich amüsiert, aber auch mit gezittert, wie das Ganze wohl ausgehen würde … Die liebevoll gestalteten Illustrationen von Chris Mould versetzen einen in die wunderbare Welt der Weihnachtswichtel – und sind für uns der Grund, warum die Bücher um Amelia und Niklas zu den wenigen gehören, die wir gedruckt und nicht als E-Book kaufen.

Dieses Jahr war noch ein zweites Buch am Start: „Ein himmlischer Fall auf vier Pfoten – ein weihnachtlicher Katzenkrimi“ von Eva Berberich.

Laut Klappentext hat Frau Berberich sich mit „ihren zahlreichen Büchern in die Herzen vieler Katzenfreunde geschrieben“. Demzufolge dürften Andrea und ich keine Katzen mögen, denn die Geschichte um den Kater Mephistopheles – genannt „Stoffele“, der seinen Menschen dazu nötigt, einen Krimi zu schreiben, war absolut nicht unser Fall.

Die Handlung zieht sich schleppend dahin. Seitenlange Dialoge zwischen Katze und Mensch, bei denen erst beim mehrfachen Lesen klar wird, wer da gerade spricht, tragen nicht gerade zur Spannung bei, die Szenen, in denen ein vor Selbstbewusstsein strotzender Stoffele versucht, der kleinen Pflegekatze „Hexe“ zu erklären, dass der (männliche) Kater über der (weiblichen) Katze steht, sind nur peinlich. Wir waren froh, als wir die letzte Seite des Buches geschafft hatten – tut mir leid, Frau Berberich.

Detlef