Sebastian Landwehr: Der rote Faden

Bisher kannte ich Sebastian Landwehr als Mitglied der Irish Folk-Band „Crosswind“ , deren musikalisches Profil er mit seinem virtuosen Gitarrenspiel und seiner markanten Stimme entscheidend mitprägt.

Mit seinem ersten Solo-Album zeigt der Bonner Künstler nun eine ganz  neue – und mir bisher unbekannte – Facette seines Könnens.

Die Suche nach dem eigenen Lebensweg, dem Loslassen von alten Dingen und dem Entdecken von Neuem zieht sich wie ein „roter Faden“ durch alle Stücke – und gab dem Album seinen Namen. Bis auf eine Ausnahme stammen alle Texte und Arrangements von Sebastian selbst. Obwohl die meisten Stücke einen leichten melancholischen Grundton haben, machen sie dennoch Mut, seinen Weg zu finden und ihn konsequent zu gehen.

Die „Kollegen“ von Crosswind (Béa, Mario und Stefan) sowie weitere Freunde wie Simon Scherer vom Duo „Stout“ haben Sebastian tatkräftig unterstützt. Herausgekommen ist ein Album mit durchaus eingängigen Melodien. Die Tiefe der Lieder erschliesst sich allerdings erst, wenn man sich die Stücke bewusst anhört – am Besten mit dem künstlerisch ansprechend gestalteten Booklet in der Hand, das alle Texte enthält.

Erhältlich ist das Album als Download in diversen Streaming-Portalen. Wer lieber etwas „Handfestes“ haben möchte, kann die CD für 15 Euro zzgl. 2 Euro Versand direkt auf der Homepage des  Künstlers bestellen: http://www.sebastianlandwehr-music.de und dort „Musik“ anklicken.

Wer anspruchsvolle deutsche Liedtexte zu schätzen weiss, der wird an diesesm Erstlingswerk gewiss lange seine Freude haben.

Detlef

Wir machen ein Fass auf – in zehn Jahren …

Seit etwa 1 1/2 Jahren ist der 12. eines jeden Monats fest verplant: Da sind wir im Rheidter Bootshaus zum Whisky-Tasting, das von Matthias Schmidt mit viel Engagement veranstaltet wird.

In der Regel werden jeweils sechs Single Malts verschiedener schottischer Distillerien verkostet. Von Zeit zu Zeit gibt es -neben „Einsteigerkursen“ spezielle Termine an der Volkshochschule Troisdorf-Niederkassel,  wie z. B. ein „Vertical Tasting“: Der gleiche Whisky in unterschiedlichen  Reifestufen (z. B. 3, 6, 9, 10, 12 … Jahre gelagert) oder auch Whisky aus deutschen Nachbarländern. An diesem Abend habe ich übrigens einen Whisky entdeckt, der mir besonders gut schmeckt: Den „Armorik“ aus der Distillerie Warenghem in Lannion in der Bretagne.

Matthias (li.) beim Befüllen des Fasses in der Ardnarmurchan Distillery

Irgendwann kam in der Tasting-Gruppe die Idee auf, als Gruppe ein frisch gefülltes Fass zu kaufen. Das Fass würde dann die nächsten zehn Jahre in der Distillery verbleiben, bevor der Inhalt in Flaschen abgefüllt wird. Wir hätten dann sozusagen unseren ganz persönlichen, exklusiven Whisky.

Die Resonanz war sehr positiv und so füllte Matthias Ende Januar diesen Jahres das erste „Hordeum“-Fass in der Ardnarmurchan Distillery  in Schottland ab. Beim Tasting im März wurden die Anteilsscheine ausgegeben – Andrea und ich haben je 5/150 Anteile. Jetzt heisst es, sich in Geduld üben, bis der Whisky „reif“ ist 🙂 . Und natürlich werden wir versuchen, in den kommenden zehn Jahren zumindest einmal in Ardnarmurchan vorbeizuschauen, ob es dem Fass auch gut geht und uns mit unseren Namen verewigen …

Übrigens: „Hordeum 2“ ist bereits in der Planung – diesmal wird es ein eher rauchiger Tropfen.

Detlef

… lagert „unser“ Fass Hordeum 1
Hoch im Norden …

 

 

Kosta – „Reloaded“

Bereits wenige Wochen, nachdem Kosta sich am 1. Januar 2016 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hatte, eröffnete der neue Inhaber – der ebenfalls Kosta heisst – das Restaurant wieder unter dem schlichten Namen „Kosta’s“.

Es sollte über ein Jahr dauern, bis Andrea und ich den geplanten Besuch beim „neuen“ Kosta in die Tat umsetzen konnten. Andrea hatte für meinen Geburtstag einen Tisch bestellt und so machten wir uns am frühen Abend des 7. März auf den Weg.

Die Inneneinrichtung war – bis auf die Kaminecke – komplett neu, statt beige-hellbraun dominiert nun eindeutig weiss bei Tischen und Stühlen. Wir wurden freundlich begrüsst und fühlten uns von Anfang an wohl. Dazu trug sicher auch bei, dass – obwohl nicht auf der Karte stehend, Kosta Mavro Daphne hatte, jenen sehr süssen Rotwein, den Andrea und ich früher hier gerne getrunken haben 😉

Andrea nahm als Vorspeise Schafskäse aus der Pfanne (Feta me meli kai sousami), ich – traditionell – Tzaziki. Bei den Hauptgerichten entschieden wir uns für zwei „Klassiker“: Souvlaki bzw. Bifteki mit Feta gefüllt.

Auch hier gab es – natürlich – einige kleine Änderungen. So gibt es jetzt zu beiden Gerichten als Beilage statt Pommes Frites und Reis hausgemachte Backkartoffeln und beim Bifteki ein grösseres Hacksteak statt zwei kleinerer. Beide Gerichte waren sehr lecker und von der Menge ausreichend, unseren Hunger zu stillen 🙂

Nachtisch ging aber natürlich trotzdem noch! Andrea nahm den Dessert tou chef – ein Galaktobouriko. Ich entschied mich – ebenfalls traditionell – für den griechischen Joghurt mit Honig und Walnüssen. Der war etwas fester als gewohnt und wurde im Glas statt im Schälchen serviert. Lecker war er aber trotzdem und so brachen wir um kurz nach 21:00 Uhr zufrieden auf Richtung Bahnhof Porz.

Ich glaube, wir werden in Zukunft wieder öfter in der Porzer Goethestrasse sein …

Detlef

Die Homepage von Kosta’s: www.taverna-kosta.de

 

Arrivederci Pino …

Schon öfter habe ich geschrieben, dass wir uns im „Il Mondo“ wie Zuhause fühlen. Das italienische Restaurant in Spich ist über die Jahre zu unserem „zweiten Wohnzimmer“ geworden. Manchmal liessen wir uns dreimal in der Woche die leckeren Gerichte schmecken und so verwundert es nicht, dass „Cheffe“ Pino uns augenzwinkernd zum Inventar erklärte und seine Frau Iwona meinte, wir würden ja quasi schon zur Familie gehören … Selbst, wenn der Laden rappelvoll war, bekamen wir noch einen Platz – und wenn es am Personaltisch war – an dem wir dann oft noch lange nach Ende der Öffnungszeit mit Iwona und Pino klönten.

Umso trauriger waren wir natürlich, als wir von Iwona erfuhren, dass sie das Restaurant – aus diversen Gründen – zum Ende des Jahres schliessen würden 🙁 Ein kleines Trostpflaster gibt es zumindest: Im Januar eröffnen die Beiden ein neues Restaurant in der Kölner Südstadt, ebenfalls unter dem Namen „Il Mondo„.

Am 19. Dezember war es dann soweit: Noch einmal genossen Andrea und ich Kalb in süsser Marsala-Sauce, dazu eine gute Flasche Rotwein aus Sizilien. Als Nachtisch gönnte ich mir nochmal Tiramisú, dazu einen Espresso doppio. Bis weit nach 23:00 Uhr sassen wir dann noch mit Iwona zusammen, bevor sie uns die letzte Rechnung des „Il Mondo“ in Spich ausdruckte …

Wenn wir in den folgenden Tagen an dem nun geschlossenen Restaurant vorbeikamen, war es schon fast etwas gespenstisch, dass alle Fenster dunkel waren und kein leckerer Essensduft in der Luft lag.

Zwar werden wir künftig Iwona und Pino nicht mehr so häufig sehen, dass wir bei der  offiziellen Eröffnung des Kölner „Il Mondo“ dabei sein werden, ist wohl klar – schliesslich gehören wir ja zum Inventar 😉

Detlef

Ein Hermelin in Bonn

Bei einem Konzert von Crosswind in der Bonner Brotfabrik fiel mir ein Flyer zur Jubiläumstour der Gruppe „An Erminig“ in die Hände. Was vor vierzig (!) Jahren als Schulprojekt begann, wird bis heute von Barbara Gerdes, Andreas und Hans Martin Merow weitergeführt: „Musique Celtique de Bretagne“ – Keltische Musik aus der Bretagne.

Da ich seit den späten 1970ern ein Faible für bretonische Musik habe (Auslöser war die LP „Raok Dilestra – Before Landing“ von Alan Stivell), besorgte ich recht zügig Karten für das Konzert Anfang Dezember in der Brotfabrik.

Der Saal war gut besetzt, als die drei Musiker ihr Publikum auf eine akustische Reise in die Bretagne mitnahmen. Mit Gitarre, Geige, Akkordeon und Binioù – dem bretonischen Dudelsack – zauberte An Erminig wunderschöne, melodiöse Klangbilder.

Fast zwei Stunden (mit Pause) dauerte der musikalische Ausflug in den Westen Frankreichs, danach war noch Gelegenheit, CDs zu erwerben und mit den Musikern ins Gespräch zu kommen. Und so erfuhr ich von Andreas (Derow), dass der Bandname „An Erminig“ das bretonische Wort für Hermelin ist – das Wappentier der Bretagne.

Detlef

Bitte keine Werbung! Meine Weihnachtsfilm-Favoriten

Aldi & Co. gehen die Dominosteine aus, auf dem Kölner Neumarkt (und anderswo) schieben sich die Menschenmassen von einem Glühweinstand zum nächsten und erfreuen sich dabei an der besinnlichen Atmosphäre, die der „Duft“ der Backfisch- und Reibekuchenbuden hervorbringt – kein Zweifel: Weihnachten steht vor der Tür und die privaten Fernsehsender werden wieder mit einer geballten Ladung an „Blockbustern“ versuchen, den Zuschauer für sich gewinnen – auf dass er in den Werbepausen auch nicht wegzappt …

Mir ist das relativ egal, da ich die „Privaten“ mittlerweile meide, wo immer es geht. Ich mag es einfach nicht, wenn ein guter Film zigmal durch Werbung unterbrochen wird,  mittendrin eine eingeblendete Laufschrift auf die nächste Sendung hinweist und man den Nachspann weglässt oder auch da Werbung fürs eigene Programm bringt. Da investiere ich lieber die paar Euro für die entsprechende DVD (oder nehme von den „Öffentlichen-Rechtlichen“ auf, die einem immerhin die Werbeunterbrechungen ersparen).

Im Lauf der Jahre ist eine kleine Sammlung von Weihnachtsfilmen entstanden, die ich immer wieder gerne anschaue (und gerne weiterempfehle):

Merry Christmas, Mr. Lawrence
Alles andere als ein beschaulicher Weihnachtsfilm: Während des zweiten Weltkriegs treffen in einem japanischen Kriegsgefangenenlager der in Traditionen gefangene Lagerkommandant Hauptmann Yonoi (gespielt von Ryūichi Sakamoto, der auch die Filmmusik komponierte) und der australische Major Celliers (David Bowie), der darunter leidet, als Jugendlicher seinen jüngeren Bruder im Stich gelassen zu haben, aufeinander. Es entwickelt sich ein Machtspiel zwischen den beiden ungleichen Charakteren, das darin gipfelt, dass Celliers sich für den britischen Kommandanten Hicksley opfert.

Nicht nur zur Weihnachtszeit
Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von Heinrich Böll: Nach einem traumatischen Erlebnis besteht Tante Milla darauf, jeden, aber auch wirklich jeden Tag Weihnachten zu feiern! Das stellt die Verwandtschaft zunehmend vor Probleme. Nicht nur, dass sich der tägliche Konsum von Weihnachtsgans und Spekulatius negativ auf die Figur auswirkt – wo bekommt man mitten im Hochsommer eine neue Tanne her? …

Nach und nach streiken zuerst die Erwachsenen und lassen sich durch Schauspieler ersetzen, dann auch die Kinder und schliesslich – christliche Nächstenliebe hin oder her – auch der Pastor, dessen Platz ein pensionierter afrikanischer Bischof einnimmt. Als auch die Schauspieler keine Dominosteine mehr sehen können, nehmen Schaufensterpuppen deren Plätze ein.

An Tante Milla geht all dies unbemerkt vorüber. Sie feiert glücklich jeden Tag Weihnachten, während der Blechengel auf der Tannenbaumspitze sein „Frieden, Frieden“ quäkt – einfach herrlich!

Alle unter eine Tanne
Sozusagen ein „Neuzugang“ von 2014 nach dem Buch von Lo Malinke: Ihren Kindern, die nicht wissen, dass ihre Eltern längst geschieden sind, spielen Elli und Robert jedes Jahr zu Weihnachten das gückliche Ehepaar vor. Sehr zum Verdruss ihrer neuen Lebenspartner Chrissi und Michael. Sie wollen, dass Elli und Robert den Kindern endlich reinen Wein einschenken und laden sich daher kurzerhand selbst zum weihnachtlichen Familientreffen ein.

Im Laufe des – gar nicht so besinnlichen – weihnachtlichen Beisammenseins kommt auch bei den Kindern so manch unangenehmes Geheimnis zutage, das sie vor den Eltern lieber verheimlicht hätten. Es kommt zum grossen Familienkrach – und später zur Versöhnung in einem China-Imbiss.

Ein Jahr später feiern dann Eltern und Kinder gemeinsam mit ihren Lebenspartnern Weihnachten im Haus der Eltern.

Wir sind keine Engel
Ein Klassiker – nicht nur,  weil er bereits im Jahr 1955 mit so unvergesslichen Charakterschauspielern wie Peter Ustinov oder Humphrey Bogart gedreht wurde …

Drei Strafgefangene fliehen kurz vor Weihnachten aus dem Gefängnis auf der berüchtigten Teufelsinsel. Während sie auf das Schiff warten, mit dem sie die Insel verlassen können, lernen sie den etwas trotteligen Kolonialwarenhändler Felix Ducotel und seine Familie kennen und schliessen sie schon bald ins Herz.

Daher nehmen sie auch von ihrem ursprünglichen Plan, die Familie auszurauben und abzumurksen, Abstand. Statt dessen helfen sie bei der Reparatur des Daches und „organisieren“ trotz klammer Finanzen alles Nötige für ein schönes Weihnachtsfest.

Doch mitten in die Feier platzt Felix‘ Vetter André nebst Neffe Paul, um die Geschäftsbücher des Ladens zu überprüfen. Der Plan der Sträflinge, die Bücher zu „schönen“, schlägt fehl und André verdächtigt nun die Drei des Diebstahls und konfisziert daher die Kiste, die einer der Häftlinge stets bei sich trägt.

Während die drei Geflohenen noch beratschlagen, ob sie André warnen sollen, dass in der Kiste eine Giftschlange ist, schafft diese vollendete Tatsachen …

Sein Sohn Paul erweist sich als genauso raffgierig wie sein Vater: Ein von den Häftlingen gefälschtes Testament, in dem Andrés Erbe zwischen Paul und Felix aufgeteilt wird, vernichtet er – und ist somit Alleinerbe. Beim Durchsuchen von Andrés Sachen wird jedoch auch er von Adolf, der Giftschlange gebissen. Somit gehört der Kolonialwarenladen nun Felix, der keine Repressalien seiner Verwandtschaft mehr fürchten muss.

Die drei Häftlinge befinden mittlerweile, dass das Leben „draussen“ zu hetkisch und gewalttätig  ist und beschliessen daher, ins Gefängnis zurückzukehren – mit der Option, nächstes Jahr zu Weihnachten wieder auszubrechen, falls es ihnen im „Knast“ doch zu langweilig werden sollte.

Merry Christmas / Joyeux Noel
Dieser Film beruht auf einer wahren Begebenheit, dem sog. „Weihnachtsfrieden„: An den Weihnachtstagen 1914 legten die sich an der Westfront gegenüberstehenden deutschen, französischen und schottischen Truppen die Waffen nieder, um gemeinsam das Fest der Geburt Christi zu feiern, Fussball zu spielen, kleine Geschenke auszutauschen und festzustellen, dass der Feind auf der anderen Seite auch ein Mensch ist, der die gleichen Hoffnungen, Ängste und Sehnsüchte hat, wie man selber …

Die Oberkommandierenden sind natürlich alles andere als begeistert, als sie von dieser „Verbrüderung“ erfahren und so werden die beteiligten Kompanien schon bald abgelöst und strafversetzt.

Ist das Leben nicht schön?
Für mich DER Weihnachtsfilm schlechthin!
George Bailey, Geschäftsführer der Bausparkasse „Building and Loan“ ist verzweifelt: Sein Onkel Billy hat an Heiligabend 8.000 Dollar verloren, die für die Bausparkasse bestimmt waren. Das Geld fällt Baileys Widersacher Henry Potter in die Hände. Als ausgerechnet an diesem Tag ein Finanzbeamter die Bücher der „Building and Loan“ prüfen will, weiss George nicht mehr weiter und wünscht sich, er wäre nie geboren worden.

Als er auf einer Brücke steht und gerade ins Wasser springen will, plumpst vor ihm ein älterer Herr in den Fluss und schreit um Hilfe. George springt hinterher und bewahrt den alten Mann, der sich als  „Clarence, Engel zweiter Klasse“ vorstellt, vor dem Ertrinken. Der Himmel habe ihn geschickt, um George zu retten – und sich damit endlich seine Flügel zu verdienen und Engel „erster Klasse“ zu werden. George glaubt das natürlich nicht und fordert Clarence auf, ihm zu beweisen, dass er ein Engel sei.

Daraufhin verblüfft Clarence ihn damit, dass er um Georges Wunsch, nicht geboren zu sein, weiss. Nach Absprache mit „oben“ erfüllt Clarence diesen Wunsch und zeigt George eine Welt, wie sie aussähe, wenn er nicht geboren worden wäre: Aus dem beschaulichen „Bedford Falls“ ist „Potterville“ geworden, eine Stadt voller Spielhöllen und Bordelle, in der Henry Potter nach Gutsherrenart regiert – die „Building and Loan“ ist längst von ihm aufgekauft und abgewickelt worden.

Georges Bruder Harry brach als Jugendlicher ins Eis des Dorfteichs ein und ertrank, da George nicht da war, um ihn zu retten. Folglich konnte er im Krieg auch nicht die Besatzung eines Truppentransporters vor dem Versenken durch feindliche Flugzeuge retten.

Da der ungeborene George nie als Aushilfe bei Mr. Gowers gearbeitet hat, konnte er ihn auch nicht darauf hinweisen, dass er aus Versehen Arsen in ein Rezept gemischt hatte. Der Apotheker wurde wegen Mordes verurteilt und wurde im Gefängnis zum Trinker und nach seiner Entlassung zum Dorftrottel für die zumeist hartherzigen Bewohner von Potterville.

Dort, wo der von der „Building and Loan“ errichtete Wohnpark „Bailey’s Park“ mit preiswerten Eigenheimen stehen sollte, ist eine Ödfläche: Es gab keinen George, der nach dem plötzlichen Tod des Vaters die Bausparkasse hätte übernehmen können.

Georges Frau schliesslich hat nie geheiratet und ist eine alte Jungfer geworden, ihre vier gemeinsamen Kinder sind nie gezeugt worden …

Mit dieser trostlosen Alternativwelt konfrontiert wünscht sich George nichts sehnlicher, als wieder zu leben. Clarence erfüllt seinen Wunsch und freudig kehrt George zurück in die Stadt, die jetzt wieder Bedford Falls heisst. Zuhause angekommen wird er bereits von zahlreichen Freunden erwartet, die für ihn gesammelt haben, damit er die fehlenden 8.000 Dollar aufbringen kann. Die  „Building and Loan“ ist damit vor der Schliessung bewahrt, die von Mr. Potter gestellte Anzeige gegen George wegen Unterschlagung gegenstandslos.

Während George mit seiner Familie und den Freunden Weihnachtslieder singt, erklingt ein Glöckchen – Clarence hat seine Flügel bekommen, denn immer, wenn irgendwo ein Glöckchen erklingt, bekommt ein Engel Flügel …

Bis auf „Alle unter eine Tanne“ sind – meines Wissens – alle Titel auf DVD bzw. Blue Ray verfügbar.

detlef

Crosswind im Dschungelcamp?

cw01bWenn man die Aufnahme oben sieht, könnte man meinen, die Musiker von „Crosswind“ hätten sich von RTL für die gefühlt 347. Staffel des „Dschungelcamps“ anwerben lassen. Dem ist zum Glück nicht so, Béa, Mario, Sebastian und Stefan singen immer noch irische Lieder, anstatt „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ zu brüllen.

Das Foto wurde auch nicht im australischen Urwald aufgenommen, sondern in Bonn, in der sog. „Grünen Spielstadt“ während eines „unplugged“-Konzerts am 4. September.

Da Béatrice derzeit schwanger ist, wird sie bei einigen Konzerten von Gastmusikern vertreten. Unter anderem von Alex (2. v. r. auf dem Bild), der Uilleann Pipes spielt, die irische Variante des Dudelsacks.

Detlef

 

 

Ausgedruckt – nach fast 25 Jahren …

Im Frühjahr 1992 kaufte ich mir meinen ersten Laserdrucker, einen HP4L. Das „L“ stand wohl für „Light“, denn an Bedienelementen gab es nur eine einzige Taste und vier Statusleuchten. Maximal vier Seiten pro Minute konnten in einer Auflösung von 300 * 300 dpi gedruckt werden – schwarz/weiss, versteht sich! Bezahlt habe ich damals stolze 1.499 DM (umgerechnet also ca. 750 Euro).

Laserdrucker HP4L
HP4L – der „alte“ …

In dieser Zeit betreute ich den Gemeindebrief der Kirchengemeinde, zu der ich damals gehörte. Und so entstanden auf dem 4L die Druckvorlagen für mehrere Jahrgänge des Gemeindebriefs. Später kamen die Tourenbeschreibungen für die Wanderungen hinzu, die ich für das Deutsche Jugendherbergswerk leitete.

Um die Jahrtausendwende verliessen vor allem Lebensläufe und Bewerbungsschreiben den HP4L und ab 2007 (der Drucker hatte zwischenzeitlich klaglos die Umzüge von Porz nach Wesseling und zurück überstanden) – nach der Trennung von Katia  – ungezählte Schreiben an meinen Rechtsanwalt im Rahmen dessen, was man beschönigend „Rosenkrieg“ nennt …

Auch in Spich (wo ich seit 2008 wieder wohne) tat der unscheinbare hellgraue Kasten anstandslos seinen Dienst. Selbst das Anschluss-Problem an meinen neuen Rechner (der keinen Parallel-Port mehr hat) liess sich dank eines USB an „Parallel-Port“-Kabel und einer entsprechenden Anleitung aus dem Internet lösen 🙂

Und so werkelte der 1992er Drucker fleissig an einem 2008er Netbook – bis zum Juni diesen Jahres. Da blieben die LED dunkel und das Druckwerk stumm. Nach über 24 Jahren hatte der HP4L seine letzte Seite gedruckt. Ich hätte nie gedacht, dass das Teil solange hält …

Andrea und ich liebäugelten schon länger mit einem Farb-Laserdrucker. Jetzt war eine schnelle Entscheidung gefragt, wollten wir nicht „druckerlos“ sein! Da auf meinem neuen Rechner Linux Mint 17.3 („Rosa“) installiert ist, soll neue Hardware natürlich auch

HP Color Laserjet Pro M252dw
… und der neue Drucker (HP Color Laserjet Pro M252dw)

unter diesem Betriebssystem laufen. Da kam uns ein Artikel im  „Linux User 04/2016“ gerade recht: Darin wurde der HP Color Laserjet Pro M252dw getestet und explizit die gute Unterstützung für Linux erwähnt. Das machte uns die Entscheidung leicht und so kaufte ich das Gerät Ende Juni bei „Cartridge World“ für 229,90 Euro – weniger als ein Drittel dessen, was ich damals für den HP4L bezahlt habe. Dafür druckt der „Neue“ bis zu 18 Seiten pro Minute in 600 * 600 dpi und hat eine WLAN-Schnittstelle – praktisch, wenn man vom  Tablet oder Smartphone etwas drucken will – ach ja, und Duplex (also beidseitig drucken) kann er auch. Bleibt nur die Frage:

Ob der M252dw auch fast ein Vierteljahrhundert halten wird? …

Detlef

 

 

Wenn aus Phantasie Wirklichkeit wird …

Letzten Freitag liess Krimiautor Carsten Henn bei seiner Lesung in Spich die Ahr über die Ufer treten – sehr zum Vergnügen seiner Zuhörer.

Keine Woche später nun ist aus der Fiktion des Schriftstellers beklemmende Wirklichkeit geworden: Die massiven Regenfälle der letzten Tage liessen die Ahr zum reissenden Strom anschwellen.

Dort, wo auf den Bildern dieses Artikels aus dem Kölner Stadt-Anzeiger die Wassermassen durch den Ort tosen, befindet sich bei normalem Pegel die Fahrstrasse bzw. der Parkplatz gegenüber der Winzergenossenschaft – Herr Henn hätte es sich nicht besser ausdenken können …

Detlef

Das Ahrtal liegt in Spich

Henn2Diesen Monat besteht „Gamins Weindepot“ in Troisdorf-Spich bereits seit fünf Jahren. Anlässlich dieses Jubiläums gab es im „fünften Monat“ insgesamt fünf Veranstaltungen. Die letzte war ein Krimiabend, bei dem Carsten Henn aus seinem neuesten Ahr-Krimi „Ave Vinum“ las.

Humorvoll flutete der Autor das Ahrtal, las von Rivalitäten zwischen Sterneköchen, „Prummetart“ und „Ballermann an der Ahr“ und erntete schallendes Gelächter für die „fleischgewordene Verhütung“. Aber natürlich gab es auch Tote – ist ja schliesslich ein Krimi.

In der Pause gab es die Gelegenheit, sich Bücher vom Autor signieren zu lassen. Wir hatten „Die letzte Praline“ mitgenommen, die uns letztes Jahr zu einer Fahrt nach Brügge inspiriert hat und liessen uns eine passende Widmung („Schokobär rules“) hineinschreiben.

Passend zum „Tatort“ gab es Ahrwein im Ausschank, darunter einen erfrischenden Blanc de noir der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr. Ein gelungener Abend, bei dem auch das Wetter mitspielte 🙂 .

Detlef